Karriereverläufe Promovierender und Promovierter in Deutschland

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Einblicke in Karriereverläufe von Promovierenden und Promovierten

Die Nacaps-Studie (National Academics Panel Study) liefert seit 2019 jährlich umfassende Daten über die Erwerbs- und Karriereverläufe von Promovierenden und Promovierten in Deutschland.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), ist sie die erste und größte ihrer Art in Deutschland und bietet wertvolle Informationen für Forschung, Hochschulen und Wissenschaftspolitik.

Längsschnittstudie für detaillierte Entwicklungsanalysen

Als Längsschnittstudie angelegt, befragt Nacaps die Teilnehmenden über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig. Dies ermöglicht es, Entwicklungen über mehrere Jahre hinweg zu beobachten.

Die ersten vier Befragungswellen der Kohorte 2018, die ab 2019 befragt wurde, liefern Daten, die im Forschungsdatenzentrum verfügbar sind.

Umfangreiche Teilnahme und Datenbasis

Zur ersten Befragung im Jahr 2019 erklärten sich 53 deutsche Hochschulen zur Teilnahme bereit. Über 23.000 ausgefüllte Fragebögen wurden von Promovierenden, die am Stichtag 1. Dezember 2018 an einer deutschen Hochschule zur Promotion registriert waren, eingereicht. Mit den von 2019 bis 2022 erhobenen Daten stehen nun vier vollständige Umfragewellen zur Verfügung.

Bedeutung der Daten für Wissenschaft und Politik

Die gewonnenen Daten bieten eine wichtige Grundlage für Berichte wie den »Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs« (BuWiN) und sollen zukünftige wissenschafts- und bildungspolitische Entscheidungen unterstützen.

Das feste Themenspektrum der Erhebungen wird durch aktuelle Fragen, etwa zur politischen Partizipation oder zur Corona-Pandemie, ergänzt.

Vielfältige Themenbereiche der Erhebungen

Neben allgemeinen Daten zur Promotion, wie Fachrichtung, Betreuungssituation und Finanzierung, werden auch Angaben zum Arbeitsalltag, zur persönlichen Situation, Gesundheit und Lebenszielen erhoben.

Projektleiter Kolja Briedis betont, dass die Rahmenbedingungen zur Qualifizierung und Förderung von Wissenschaftler*innen entscheidend für den Start einer wissenschaftlichen Karriere seien. Die Ergebnisse helfen zu verstehen, welche Faktoren Karriereentscheidungen beeinflussen und wie sich die berufliche Situation von Promovierten innerhalb und außerhalb der Wissenschaft unterscheidet.

Zukunftsperspektiven und weitere Forschungsdaten

Anne Weber vom Forschungsdatenzentrum ergänzt, dass das Vier-Wellen-Panel neue Analysemöglichkeiten für akademische Karrieren im Zeitverlauf bietet und betont, dass dies erst der Anfang sei. Zukünftige Nacaps-Daten werden weiterhin spannende Einblicke in die Karriereverläufe von Promovierenden und Promovierten liefern.

Die Daten sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und können über das FDZ-DZHW kostenfrei für die wissenschaftliche Nutzung bestellt werden. Zudem steht für die universitäre Lehre ein Campus Use File bereit. Das Vier-Wellen-Panel 2019-2022 ist über den Link unten abrufbar:

Hintergrund
Nacaps ist eine Längsschnittstudie über Promovierende und Promovierte des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und wird seit 2017 aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Studie untersucht mithilfe jährlich stattfindender Online-Befragungen (Erst- und Folgebefragungen) die Promotionsbedingungen, Karriereabsichten und Karriereverläufe sowie die allgemeinen Lebensbedingungen Promovierender und Promovierter. Die Ergebnisse der nun vorliegenden Befragung wurden in Kooperation mit 66 promotionsberechtigten Hochschulen erhoben.

Parallel zu den Ergebnissen, die im Datenportal präsentiert werden, führt das Nacaps-Projektteam vertiefte Auswertungen zu bestimmten Schwerpunktthemen durch, die als wissenschaftliche Artikel oder Fokusberichte erscheinen. Auch für Ausgaben des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) werden die Daten genutzt. Die Befragungsdaten werden darüber hinaus interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als anonymisierter Scientific Use File zur Verfügung gestellt.

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