Digitale Bildung braucht Open Educational Resources

Offene und lizenzfreie Bildungsmaterialien, sogenannte Open Educational Resources (OER), werden von der frühkindlichen bis zur Erwachsenenbildung in allen Bildungsbereichen immer wichtiger. Dieser Trend wird aktuell durch die Corona-Pandemie noch verstärkt. Die Informationsstelle Open Educational Resources (OERinfo) hat diesen Prozess seit 2016 begleitet und eine breite Plattform für Fachkreise und Interessierte aufgebaut. Nach dem Abschluss der zweiten Förderphase des Projekts zieht das Team nun in einer frei verfügbaren Publikation Bilanz und gibt Empfehlungen für die Zukunft.
»Die Corona-Krise und ihre Folgen stellen das Bildungssystem vor neue Herausforderungen – vor allem hinsichtlich der Digitalisierung. Freie Bildungsmaterialien sind eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen«, erläutert Sigrid Fahrer, Koordinatorin von OERinfo. »Die sogenannten Open Educational Resources sind kostenlos, frei verfügbar, an die Bedürfnisse von Lernenden anpassbar und können rechtssicher in digitalen Lernumgebungen eingesetzt werden. Sie eignen sich für Homeschooling, digitalen Unterricht und digitale Lehre. Deshalb: Digitale Bildung braucht Open Educational Resources.«
Um die Öffentlichkeit und fachliche Zielgruppen mit grundlegenden und weiterführenden Informationen über OER zu versorgen, wurde seit 2016 die Online-Plattform ständig weiterentwickelt. Über vier Jahre hat das verantwortliche Team ein umfangreiches, barrierefrei zugängliches Informationsangebot geschaffen. Zahlreiche Workshops wurden veranstaltet, um Lehrenden aller Bildungsbereiche praxisorientiertes Know-how zu vermitteln. Umfassende Hilfestellungen und Good-Practice-Beispiele zum Thema offene Bildungsmaterialien wurden gesammelt. Angesiedelt ist die Plattform beim Deutschen Bildungsserver. Wichtige Materialien und Projektergebnisse werden auf dessen Plattformen auch über das Projektende hinaus verfügbar bleiben.
»Auch wenn wir in den vergangenen vier Jahren viel zum Thema OER erreicht haben, ist unsere Arbeit noch lange nicht getan«, sagt Axel Kühnlenz, Leiter des Deutschen Bildungsservers, der OERinfo betreibt. »Darum sehen wir es als dauerhaftes Erfordernis an, über offene Bildungsmaterialien zu informieren und für das Thema zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Zudem gilt es, neue Zielgruppen zu identifizieren und anzusprechen, die ebenfalls von lizenzfreien Materialien profitieren können.«
Hintergrund
OERinfo wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Neben dem koordinierenden Deutschen Bildungsserver waren folgende Partner an der Informationsstelle beteiligt: Die Agentur Jöran und Konsorten war für die Redaktion, das Hochschulbibliothekszentrum NRW für die OER-Deutschlandkarte zuständig. Den Transfer in die einzelnen Bildungsfelder verantworteten das FWU – Medieninstitut der Länder (Schule), das Learning Lab der Universität Duisburg-Essen (Hochschule), das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (Erwachsenen- und Weiterbildung) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (Berufsbildung).
VERWEISE
- OERinfo-Website ...
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