Demografischer Wandel und regionale Betroffenheit

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BAuA

BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung gibt Aufschluss über die Arbeitsplatzsituation aus Sicht der Beschäftigten.  

Der demografische Wandel gehört gegenwärtig zu den meistdiskutierten gesellschaftlichen Themen in Deutschland. Dabei weist die Bevölkerungsentwicklung große regionale Unterschiede auf. Besonders in den neuen Bundesländern verlieren die Gemeinden Einwohner. Hier schrumpfen im Durchschnitt 90 Prozent der Kommunen. Diese Entwicklungen spiegeln sich nicht zuletzt in der Arbeitsplatzsituation wider. Im neuen Faktenblatt »Demografischer Wandel und regionale Betroffenheit« führt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) relevante Daten zusammen.

Die BAuA hat die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 hinsichtlich unfreiwilliger Arbeitgeberwechsel und der subjektiven Gefahr des Arbeitsplatzverlustes in Bezug auf regionale Entwicklungen ausgewertet. Entwicklungen wie Schrumpfung und Wachstum können dabei nicht als rein demografischer Prozess betrachtet werden, denn sie stehen im wechselseitigen Verhältnis mit wirtschaftlichen Veränderungen. So führt steigende Arbeitslosigkeit zu Bevölkerungsverlusten, weil Personen im Erwerbsalter abwandern. Zugleich ist die Zahl der unfreiwilligen Arbeitgeberwechsel in den stark schrumpfenden Regionen laut Erwerbstätigenbefragung besonders hoch. Hier ist auch die subjektiv empfundene Arbeitsplatzunsicherheit am stärksten ausgeprägt.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass auch Aspekte des Lebensbereichs Arbeit vor dem Hintergrund des demografischen Wandels räumlich differenziert betrachtet werden müssen, weil es unterschiedliche regionale Rahmenbedingungen gibt. Nur so können Maßnahmen - wie von der Politik gefordert - auf die Situation vor Ort abgestimmt werden.

Hintergrund
Bei der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 handelt es sich um eine repräsentative Erhebung unter 20.000 Erwerbstätigen in Deutschland. Durch sie werden differenzierte Informationen über ausgeübte Tätigkeiten, berufliche Anforderungen, Arbeitsbedingungen und -belastungen, den Bildungsverlauf der Erwerbstätigen sowie über die Verwertung beruflicher Qualifikationen gewonnen.

 

 

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