Bezugsdauer der Rente hat sich in den letzten vier Jahrzehnten um mehr als 40 Prozent erhöht

BiB2Beschäftigte, die heute in den Ruhestand gehen, dürfen damit rechnen, eine Altersrente für die folgenden 19,9 Jahre ausgezahlt zu bekommen. Wer dagegen 1970 aus dem Erwerbsleben ausgeschieden ist, erhielt eine Rentenzahlung über die Dauer von lediglich 13,9 Jahren. Damit ist die durchschnittliche Bezugsdauer der Altersrente in Deutschland innerhalb der letzten vier Jahrzehnte um mehr als 40 Prozent gestiegen.
 
Dies hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) mit Daten der Deutschen Rentenversicherung und auf Basis der noch zu erwartenden Lebensjahre berechnet. Gleichzeitig gibt es erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede: Bei Frauen ist die Bezugsdauer von 16,3 auf 21,6 Jahre angestiegen, bei Männern im gleichen Zeitraum von 11,8 auf 18,4 Jahre.

Da die Altersrente bis zum Lebensende gezahlt wird, gilt die Zunahme der Lebenserwartung als entscheidende Ursache für den Anstieg der Rentenbezugsdauer. Allerdings spielt auch das Eintrittsalter in den Ruhestand eine wichtige Rolle. So ist der starke Anstieg der Bezugsdauer ab den 1970er Jahren teilweise darauf zurückzuführen, dass viele Menschen schon vor der gesetzlichen Regelaltersgrenze in den Ruhestand gegangen sind.

 

Rentenbezug

 

Während der letzten Jahre hat die Dauer des Rentenbezugs allerdings nicht weiter zugenommen. »Der gewachsene Bedarf an erfahrenen Arbeitskräften und die stufenweise Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 haben zu einer stärkeren Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer geführt«, erklärt Harun Sulak vom BiB. Außerdem wurden bestehende Möglichkeiten zur Frühverrentung mittlerweile stark eingeschränkt. Die Folge: Seit 2008 stagniert die Bezugsdauer der Altersrente bei Männern, bei Frauen ist sie sogar leicht rückläufig. Dennoch beziehen heutige Ruheständler so lange Renten wie keine Generation zuvor.

 

  VERWEISE  
  •  ...

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

23.02.2025

Aktuelle Entwicklungen beim Zugang in die Erwerbsminderungsrente Die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) spielt im Altersübergang eine zunehmend wichtige Rolle, da immer mehr Menschen aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben …

06.02.2025

Arbeit im Ruhestand: Welche Rolle finanzielle und soziale Faktoren spielen Eine aktuelle Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass Selbstständige neben ihrer Altersrente häufiger erwerbstätig bleiben als ehemals …

28.01.2025

13 Prozent der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland bleiben erwerbstätig In Deutschland gehen 13 Prozent der befragten Personen nach dem erstmaligen Bezug einer Altersrente weiterhin einer Erwerbstätigkeit nach. Das entspricht dem europäischen …

25.11.2024

Eine deutliche Mehrheit von 62,9 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland möchte spätestens mit 63 Jahren oder früher in Rente gehen. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Demographie-Netzwerks ddn hervor. Rund 37,5 Prozent streben sogar …

.
Oft gelesen...