Jeder vierte Rentner will zurück ins Arbeitsleben

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Alter Mann in Werkstatt

Eine repräsentative Umfrage von DIE JUNGEN UNTERNHEMER mit Civey unter 2.000 Rentnern und Pensionären hat ergeben, dass sich 24,1 Prozent eine Rückkehr in den Beruf vorstellen können. Nur die Hälfte schließt es völlig aus.

»Das Gras ist auch bei der Rente auf der anderen Seite grüner: Erst will man unbedingt in Rente und wenn es soweit ist, doch zurück ins Arbeitsleben. Ob ein Rentner arm oder reich ist, spielt dabei keine Rolle (Umfrage Seite 4). Bei etwa 20 Millionen Rentnern wären das 5 Millionen potentielle Arbeitnehmer, die den Fachkräftemangel eindämmen könnten«, sagt die Bundesvorsitzende von DIE JUNGEN UNTERNEHMER Sarna Röser.

Röser weiter: »Wenn doch viele Rentner zurück ins Berufsleben wollen, obwohl sie es finanziell nicht mehr nötig hätten, muss die Politik dafür Wege schaffen. So könnte eine Transfergesellschaft oder die Agentur für Arbeit diese Menschen auf ihren Wunsch hin weiterbilden und weitervermitteln. In vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen wären sie eine wertgeschätzte Verstärkung. Eine sinnstiftende Tätigkeit kann in dieser Lebensphase wichtiger sein als auszuruhen. Diese Renten-Rückkehrer könnten den Fachkräftemangel eindämmen, uns alle mit ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz bereichern und als Kollateral-Nutzen das Rentensystem enorm entlasten. In Zeiten, in denen wir länger fit bleiben, sollte der Weg von der Rente zurück auf den Arbeitsmarkt unkompliziert sein. Wenn also das Rentnerleben nicht glücklich macht: Mittelstand statt Ruhestand!«

»Auch möglich wäre eine Kooperation zwischen kleinen oder mittelständischen Unternehmen und Großkonzern, die derzeit viel Geld in die Hand nehmen, um ihre älteren Mitarbeiter reihenweise in den vorzeitigen Ruhestand zu entlassen. Beide würden einen Teil des Gehalts übernehmen. Alle Seiten würden gewinnen: Der Mitarbeiter könnte weiterarbeiten, der Großkonzern wäre ihn günstig los und der Mittelstand hätte einen erfahrenen Arbeitnehmer mehr«, so Röser.

Hintergrund
DIE JUNGEN UNTERNEHMER sind das Forum für junge Familien- und Eigentümerunternehmer bis 40 Jahre. Unter dem Motto Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung bezieht der Verband klar Stellung für eine wettbewerbsorientierte und soziale Marktwirtschaft sowie gegen überflüssige Staatseingriffe. Die Verbandsmitglieder sind Inhaber oder Gesellschafter eines Unternehmens. Der Wirtschaftsverband will in der Rentendebatte in Deutschland mitreden. Aus diesem Grund haben DIE JUNGEN UNTERNEHMER die Junge Rentenkommission gegründet.

     

 

Arbeiten jenseits der Regelaltersgrenze
Fachkräftemangel und Rentenaufschubprämie: Chancen und Herausforderungen Der zunehmende Fachkräftemangel in Deutschland verstärkt die Diskussion um eine Anhebung der Regelaltersgrenze über das 67. Eine der aktuell diskutierten Maßnahmen ist die...
Erwerbstätigkeit unter Rentner*innen in Deutschland: Trends und Beweggründe
Eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass im Jahr 2023 13 Prozent der Rentner*innen zwischen 65 und 74 Jahren erwerbstätig waren. Dieser Anteil verdeutlicht den zunehmenden Trend, dass viele Menschen auch nach Erreichen des...
Babyboomer mit Wunsch nach vorzeitigem Ruhestand
Herausforderungen bei der Stellenbesetzung und im Umgang mit älteren Arbeitnehmer*innen Viele Unternehmen in Deutschland stehen vor dem Problem, offene Stellen nur schwer besetzen zu können. Ein wichtiger Faktor, der diese Situation verschärft,...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • Migrationsgeschichte prägt zunehmend Schülerlandschaft in NRW

    Im Schuljahr 2023/24 hat der Anteil der Schüler*innen mit Zuwanderungsgeschichte in Nordrhein-Westfalen mit 43 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. Insbesondere in städtischen Gebieten wie Wuppertal (58 %), Duisburg (56 %) und Gelsenkirchen...

.