Früher Renteneinstieg nicht nur gesundheitlich begründet
BAuA nimmt Rentenübergänge in den Blick
Die Gesundheit ist ein wesentlicher Grund dafür, ob die Beschäftigten auch im Alter erwerbstätig bleiben oder früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Der jetzt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichte baua: Fokus »Frühausstieg aus und Weiterverbleib im Erwerbsleben von älteren Beschäftigten im Zusammenhang mit Gesundheit« zeigt darüber hinaus: Neben dem Gesundheitszustand spielen die Bedingungen inner- und außerhalb des Erwerbslebens eine ebenso entscheidende Rolle. Ein Weiterverbleib im Erwerbsleben ist demnach nicht immer automatisch mit einem guten Gesundheitszustand verknüpft.
Der neue baua: Fokus ist Teil des Projektes »Arbeit, Alter und Gesundheit«. Die BAuA geht in diesem Projekt der Frage nach, warum manche abhängig Beschäftigten früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden, während andere Beschäftigten länger erwerbstätig bleiben. Der baua: Fokus untersucht anhand 31 Interviews gesundheitlich begründete frühe Erwerbsausstiege sowie den Weiterverbleib im Erwerbsleben.
Die Auswertung der Interviews zeigt, wie die Gesundheit der Beschäftigten mit vielfältigen Bedingungen innerhalb und außerhalb des Erwerbslebens verbunden ist. Zu diesen Bedingungen zählen institutionelle und finanzielle Aspekte wie zum Beispiel betriebliche oder tarifvertragliche vereinbarte Regelungen zur Altersteilzeit oder zum Vorruhestand. Neben diesen Aspekten sind für die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen für einen Frühaussteig oder einen Weiterverbleib im Erwerbsleben relevant. Soziale Aspekte wie eine gute Zusammenarbeit, Kollegialität oder dass die eigene Arbeitsleistung anerkannt und wertgeschätzt wird, sind für die Beschäftigten Gründe dafür, weiter erwerbstätig zu bleiben. Der baua: Fokus zeigt ebenso, dass ferner der Gesundheitszustand des Lebenspartners oder die privaten Interessen und Lebensbereiche der Beschäftigten eine wichtige Rolle beim Übergang in den Ruhestand spielen.
Mit Blick auf die Gesundheit ist es derzeit jedoch nicht allen Beschäftigten möglich, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter zu arbeiten. Der Autor Simon Schmiederer identifiziert dahingehend zwei Handlungsbedarfe: Zum einen die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von älteren Beschäftigten zu erhöhen, um ein gesundes Altern in der Arbeitswelt zu ermöglichen. Zum anderen nennt der Autor spezifische Rentenübergangsmöglichkeiten für bestimmte Berufe oder für Personen mit besonderen Arbeitsbelastungen.
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