Altersübergangsreport: Berufe altern unterschiedlich
Die Zahl der älteren Beschäftigten nimmt zu, was sich allerdings nicht überall gleichermaßen niederschlägt - Berufe altern unterschiedlich.
Das zeigen aktuelle Ergebnisse des Altersübergangs-Monitors, mit dem das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) regelmäßig Daten zum Übergang von der Erwerbs- in die Ruhestandsphase erhebt und analysiert.
Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt Unterschiede: Der Altersdurchschnitt in den Berufsgruppen reichte im Jahre 2019 von 37,9 Jahren (Tourismus-/Hotel-/Gaststättenberufe) bis hin zu 46,0 Jahren (Reinigungsberufe). Im Vergleich zum Jahr 2013 ist der Durchschnitt 2019 in fast allen Berufsgruppen von 41,5 auf 42,1 Jahre angestiegen. Im vergangenen Jahr waren besonders viele ältere Beschäftigte zwischen 52 und 54 Jahre alt - ein demographischer Effekt, der mit dem Altern der Babyboomer zusammenhängt. Aber auch die Zahl der jüngeren Beschäftigten ist gestiegen, was als Ausdruck der guten wirtschaftlichen Lage gewertet werden kann.
Demnach müssen sich Betriebe aller Branchen auf mehr ältere Beschäftigte und den daraus resultierenden Folgen einstellen. Viele Ältere haben im langjährigen Berufsleben ein umfassendes Fach- und Erfahrungswissen erworben und in ihre Arbeit einfließen lassen. Dies birgt die Gefahr, dass – wenn die Babyboomer mit ihren Kenntnissen in Rente gehen – die Betriebe einen großen Teil ihrer Fachkräfte verlieren. Zum anderen steigen mit dem Alter auch gesundheitliche Risiken und die Gefahr von längeren Unterbrechungen der Beschäftigung. Beide Risiken können durch vorausschauende Personalarbeit ausgeglichen werden: durch eine gute Weitergabe betriebspraktischen Wissens von alt zu jung und durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement, von dem im Übrigen nicht nur die Älteren profitieren.
Bibliographie:
Drescher, Susanne / Brussig, Martin, 2020: Der Altersdurchschnitt steigt in allen Berufen – Babyboomer werden älter, aber auch jüngere Beschäftigte rücken nach. Duisburg: Inst. Arbeit und Qualifikation. Altersübergangs-Report 2020-04
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