»Heimatbericht« nimmt Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in den Fokus

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Deutschlandkarte

In Deutschland haben im Jahr 2018 insgesamt 26,64 Millionen Menschen in 81 Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern gelebt und 22,74 Millionen Menschen in weiteren 619 Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern. Zugleich lebten 40 Prozent der Bevölkerung in Städten und Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern, wie aus dem als Unterrichtung durch die Bundesregierung vorliegenden »Heimatbericht« weiter hervorgeht.

Der Bericht bietet eine Bestandsaufnahme zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland. Hierfür wurden den Autoren zufolge die wichtigsten Indikatoren zur wirtschaftlichen und zur kommunalen Leistungsfähigkeit, zur sozialen Lage, zur Siedlungs- und Infrastruktur sowie zur demografischen Entwicklung analysiert sowie eine Typisierung der Landkreise und kreisfreien Städte vorgenommen.

Danach ist insgesamt ein Viertel der 401 Kreise in Deutschland strukturstark, und 37,5 Prozent der Gesamtbevölkerung leben in strukturstarken Kreisen. Vier von fünf dieser Kreise befinden sich laut Vorlage in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, während in den östlichen Bundesländern mit Berlin, Potsdam, Jena und Dresden nur vier strukturstarke Kreise liegen.

Ein knappes Viertel der Kreise in Deutschland ist dagegen dem Bericht zufolge strukturschwach; in diesen Kreisen wohnen 14,5 Prozent der Bevölkerung. Von den insgesamt 90 strukturschwachen Kreisen liegen drei in Bayern, einer in Hessen und keiner in Baden-Württemberg, dagegen mehr als die Hälfte in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, während sich weitere Schwerpunkte in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Niedersachsen zeigen.

Gut die Hälfte aller Kreise kann weder als strukturstark noch als strukturschwach bezeichnet werden, wie es in der Unterrichtung ferner heißt. In diesem Kreisen lebt knapp die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands.

Die den Indikatoren zugrundeliegenden statistischen Daten liegen überwiegend erst für das Jahr 2018 vor, wie die Autoren ausführen. »Die aktuellen Werte vieler Statistiken (Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosigkeit, Einkommen, Bezug von Transferleistungen) werden sich davon wahrscheinlich deutlich unterscheiden«, heißt es in der Unterrichtung weiter. Der Bericht bilanziert damit den Stand der Gleichwertigkeit vor der Corona-Pandemie, doch werden in einem gesonderten Kapitel die aktuellen Auswirkungen die Corona-Krise auf strukturschwache und strukturstarke Regionen analysiert.

Danach zeigen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zu Arbeitslosigkeit, Leistungsbezug und Kurzarbeit derzeit, dass strukturstarke Kreise deutlich stärker von dem Corona-bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen sind als strukturschwache Kreise. Bei der Kurzarbeit sind strukturstarke Kreise den Angaben zufolge etwas stärker betroffen als strukturschwache Kreise.

 

 

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