Digitale Teilhabe lässt ab 80 Jahren deutlich nach
Anlässlich des bundesweiten Digitaltags am 18. Juni ruft die Initiative D21 dazu auf, der digitalen Spaltung bei Senior*innen entgegenzuwirken. Bislang unveröffentlichte Daten zur Internetnutzung und Digitalkompetenzen älterer Generationen aus dem D21-Digital-Index 2020/2021 zeigen deutliche Unterschiede schon in kleinen Altersintervallen auf.
Aufgeschlüsselt nach den Altersgruppen 60-64 Jahre, 65-69 Jahre, 70-74 Jahre, 75-79 Jahre, 80-84 Jahre, 85-89 Jahre und 90+ Jahre offenbart sich ein rapider Rückgang: Während 70 Prozent der 70-74-Jährigen online sind, sind es bei den 75-79-Jährigen 48 Prozent. Die Altersgruppen 80 bis 84 Jahre liegt nur noch bei 36 Prozent, ab 85 ist noch ungefähr ein Viertel der Menschen online.
Auf die Frage, ob die Bürger*innen glauben, persönlich von der Digitalisierung zu profitieren, zeigt sich: Je älter die Menschen, desto seltener stimmen sie der Aussage zu. Von den 60- bis 65-Jährigen stimmt noch knapp die Hälfte zu (48 Prozent), bei den 70- bis 74-Jährigen sind es 29 Prozent. Ab einem Alter von 80 Jahren ist ein deutlicher Einbruch zu erkennen. Nur 8 Prozent glauben von der Digitalisierung zu profitieren.
Betrachtet man die Digitalkompetenzen der Onliner*innen nach Altersgruppen, zeigt sich, dass Basiskompetenzen relativ verbreitet sind, aber anspruchsvollere Kompetenzbereiche mit zunehmendem Alter seltener werden. Während beispielsweise die einfache Internetrecherche noch bis ins hohe Alter verbreitet ist (zum Vergleich: Gesamt: 88 Prozent, 75+ Jahre: 73 Prozent), lässt die Nutzung verschiedener Quellen bei der Internetrecherchen stark nach (Gesamtbevölkerung: 74 Prozent, 75+ Jahre: 44 Prozent).
»Ob Nachrichten, Kommunikation, Handel oder der Impfnachweis – alles verschiebt sich mehr ins Digitale. Das bietet viele Vorteile und alle Altersgruppen sollten daran partizipieren können«, so Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21. »Gerade die ersten Schritte fallen oft schwer, deswegen ist es nötig, Initiativen zu unterstützen, die niedrigschwellige Anlaufstellen und Berührungspunkte anbieten. So kann es gelingen, auch den höheren Altersgruppen mehr Teilhabe zu ermöglichen und die digitale Spaltung kontinuierlich zu verringern. Dabei darf man die Senior*innen mit ihren unterschiedlichen Bedarfen nicht als homogene Gruppe betrachten, sonst ignoriert man die enormen Unterschiede, die beispielsweise zwischen 70-Jährigen und 80-Jährigen herrschen. Die Gruppe der 70- bis 74-Jährigen besitzt beispielweise zu 60 Prozent ein Smartphone, von den 80- bis 84-Jährigen sind es nur noch 27 Prozent.«
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