Renteneintritt: Die Meisten erreichen die Regelaltersgrenze nicht

 Rentner, Rente (Symbolbild)

IAQ untersucht Alter beim Austritt aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung

Die höhere Lebenserwartung, eine daraus resultierende verlängerte Bezugsdauer von Altersrenten und die steigenden Ausgaben der Rentenversicherung – eine Erhöhung der Regelaltersgrenze ist aktuell Bestandteil reger Debatten in der medialen und politischen Öffentlichkeit.

Aktuelle Analysen zeigen: das mittlere Austrittsalter aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung hat sich erhöht, dennoch liegt es weiterhin deutlich unterhalb der Regelaltersgrenze. Dies untersucht der aktuelle Altersübergangsreport, den das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung erstellt.

Für die Analysen verwendeten die IAQ-Forscher Prof. Dr. Martin Brussig und Dr. Max Keck die Stichprobe der integrierten Arbeitsmarktbiographien (SIAB) und untersuchten das Austrittsalter der zwischen 1940 und 1953 geborenen Personen, die mit oder nach Vollendung des 50. Lebensjahres dauerhaft aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ausgeschieden sind. »Das mittlere Austrittsalter aus versicherungspflichtiger Beschäftigung älterer Erwerbstätiger hat sich bei den von uns untersuchten Jahrgängen von knapp 60 Jahren beim Jahrgang 1940 auf knapp 63 Jahre im Jahrgang 1953 deutlich erhöht. Diese Entwicklung trifft auf Männer und Frauen gleichermaßen zu«, so Keck.

Die Alterserwerbsbeteiligung ist in Deutschland in den letzten 20 Jahren stark gestiegen. Lag sie im Jahre 2002 noch bei 38,4 Prozent, entwickelten sie sich zuletzt auf bis zu 73,3 Prozent. Gründe für diese außerordentliche Entwicklung sind die weitgehende Schließung der Frühverrentung, eine günstige Arbeitsmarktlage sowie die Ausweitung der Arbeitsförderung unter älteren Arbeitsuchenden.

Brussig ergänzt: »Noch immer liegt das mittlere Austrittsalter aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung über zwei Jahre vor der Regelaltersgrenze. Arbeiten bis zur Rente bleibt für viele nicht möglich, und Arbeiten bis zur Regelaltersgrenze wird mehrheitlich nicht erreicht. Die Gründe dafür liegen in unzureichenden Arbeitsbedingungen und mangelnder gesundheitlicher Leistungsfähigkeiten. Doch ein Blick auf den demographischen Wandel zeigt, dass der Bedarf an älteren Arbeitskräften wachsen wird.«


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