Wie haben junge Deutsche 2017 gewählt?
Wahlverhalten junger Wähler*innen zur Bundestagswahl 2017. Empirische Analyse der Friedrich-Ebert-Stiftung
Deutschlands Jugendliche sind gar nicht so unpolitisch wie viele meinen. Sie interessieren sich durchaus für Politik, doch zur Bundestagswahl 2017 gingen wieder deutlich weniger junge Menschen als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Von den 5,4 Millionen Wähler*innen unter 24 Jahren gaben rund 68 Prozent ihre Stimme ab, während die Gesamtwahlbeteiligung der Bevölkerung bei über 76 Prozent lag.
Ziel der vorliegenden Untersuchung war, zu verstehen, warum trotz politischen Interesses am Ende viele junge Menschen doch nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.
Der überparteiliche Think Tank d|part hat im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung Wahlstatistiken ausgewertet und repräsentative Umfragen durchgeführt.
KERNBOTSCHAFTEN
- Junge Deutsche gehen seltener zur Wahl als der Durchschnitt der Bevölkerung.
- In Teilen Ostdeutschlands (vor allem in Mecklenburg Vorpommern und Sachsen Anhalt) und Bremen wählen die wenigsten jungen Erwachsenen.
- Konkretes Interessen und Bürger*innenpflicht treiben junge Deutsche an die Urne.
- Junge Frauen empfinden wählen als Bürger*innenpflicht und wählen tendenziell häufiger.
- Das Wahlverhalten spiegelt auch bei jungen Menschen soziale Unterschiede wieder.
- Flüchtlingskrise und Globalisierungsangst treiben nur wenige junge Deutsche um.