Studie: Frauen wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle, für Männer ist Führungskultur entscheidend
Eine heute vorgestellte Studie zur Attraktivität deutscher Arbeitgeber zeigt, dass auch heute noch Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen an Arbeitsplätzen bestehen. Sowohl die Erwartungen an den Arbeitgeber als auch die Arbeitsrealität im Unternehmen weisen Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf.
Frauen haben andere Anforderungen an den Arbeitgeber
Bei der Frage, welche Merkmale einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen, zeigen sich unterschiedliche Präferenzen je nach Geschlecht. Während knapp ein Drittel (30 Prozent) der befragten Männer Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten als ein solches Merkmal einstuft, wünschen sich dies weniger als ein Viertel (22 Prozent) der Frauen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf hingegen ist für 40 Prozent der Frauen ein Anforderungsmerkmal an den Arbeitgeber, das nur gut ein Drittel (34 Prozent) der männlichen Arbeitnehmer an den Arbeitgeber stellt.
„Das Rollenklischee der Hausfrau und Mutter, die nach der Geburt eines Kindes über Jahre hinweg ihre Elternzeit in Anspruch nimmt, finden wir (...) kaum noch vor. Eltern wollen heute gerne früher ins Unternehmen zurückkehren und wir stehen ihnen dabei als Arbeitgeber natürlich zur Seite“ erklärt Lars Goebel (TARGOBANK). Daher sei es insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die die Bank durch Angebote wie flexible Arbeitszeitmodelle, betrieblich unterstützte Kinderbetreuungseinrichtungen oder besondere Beratungsleistungen für Eltern im Unternehmen kontinuierlich ausbaut und weiterentwickelt.
Den Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten spiegelt auch die Studie wider. In ihre Definition eines guten Betriebsklimas schließen 43 Prozent der Frauen den Faktor der flexiblen Arbeitszeitmodelle ein. Für weit weniger Männer (33 Prozent) sind die flexiblen Arbeitszeitmodelle beim Betriebsklima ausschlaggebend. Sie setzen vermehrt auf Führung: Für knapp ein Viertel (24 Prozent) der Männer ist die Führungskultur ein wichtiges Merkmal eines guten Betriebsklimas. Unter den weiblichen Befragten geben dies nur 14 Prozent an. Die betriebliche Altersvorsorge wird hingegen wieder von mehr Frauen (22 Prozent) als Männern (14 Prozent) geschätzt.
Mobiles Arbeiten ist Männersache
Auf Dienstreisen oder von zu Hause aus arbeiten zu können, erfordert eine zusätzliche technische Arbeitsausstattung, die bei der Mehrheit der Befragten noch nicht zum Arbeitsalltag gehört. So geben mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an, keine zusätzliche Ausstattung von ihrem Arbeitgeber zu erhalten. Dabei sind es insbesondere Frauen (71 Prozent), die weder mit Laptop noch Diensthandy oder Firmenwagen an ihrem Arbeitsplatz ausgestattet sind. Während gut ein Drittel (35 Prozent) der männlichen Arbeitnehmer mit einem Firmenlaptop der täglichen Arbeit nachgeht, geben weitaus weniger Frauen (20 Prozent) an, einen Laptop vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt zu bekommen. Das Diensthandy nutzen sogar nur halb so viele Arbeitnehmerinnen (16 Prozent) wie Arbeitnehmer (39 Prozent). Auch wenn 41 Prozent aller Befragten eine zusätzliche Ausstattung vom Arbeitgeber erhält, arbeitet nur eine Minderheit (6 Prozent) im Home-Office, wovon die Mehrheit (63 Prozent) männlich ist. Knapp ein Viertel der Arbeitnehmerinnen (23 Prozent) und 21 Prozent der männlichen Berufstätigen geben jedoch an, zukünftig gerne von zu Hause aus arbeiten zu wollen.
Hintergrund
Im Rahmen der quantitativen Studie zur Attraktivität deutscher Arbeitgeber hat das Meinungsforschungsinstitut INNOFACT AG im Auftrag der TARGOBANK im Januar 2017 1.054 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Auszubildende und Studierende bevölkerungs- und bundesrepräsentativ online befragt.
VERWEISE
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