Studie: Hohes Engagement bei der Integration von Flüchtlingen

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Eine Kurzbefragung der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) zeigt: Unternehmen sind nach wie vor sehr engagiert bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Die Beschäftigung in Praktikum, Ausbildung oder festem Arbeitsverhältnis soll 2017 nochmals ausgebaut werden. Verbesserungspotenzial gibt es laut Umfrage bei der Sprachförderung, der Behördenabstimmung und bei flexiblen Qualifizierungsmodellen. 

Auch wenn es derzeit ein wenig stiller geworden ist um Flüchtlinge in Deutschland, so gehören sie doch in vielen Unternehmen mittlerweile zum festen Kollegenkreis. Wie eine Kurzbefragung der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) zeigt, ist das Thema bei 57,3 Prozent der Unternehmen aktuell und bei knapp einem Drittel (30,3 Prozent) nach wie vor von sehr hohem Interesse.

Dabei geben knapp 72 Prozent der befragten Personaler an, dass in ihren Unternehmen geflüchtete Menschen beschäftigt werden. Praktika und Qualifizierungsmaßnahmen spielten dabei 2016 die größte Rolle (34,9 Prozent der Unternehmen). Daneben wurden Flüchtlinge aber auch als Auszubildende (20,6 Prozent der Unternehmen) oder in einem festen Arbeitsverhältnis (18,5 Prozent der Unternehmen) beschäftigt.

In allen Bereichen ist für 2017 ein Ausbau geplant: 65,1 Prozent der Unternehmen haben vor, Flüchtlinge im Bereich Praktikum/Qualifizierung einzustellen, 40,4 Prozent wollen einen Ausbildungsplatz und 28,3 Prozent ein festes Arbeitsverhältnis anbieten. Besonders engagiert zeigt sich dabei die Dienstleistungsbranche. Allein im Bereich Praktika/Qualifizierung sind hier in den befragten Unternehmen durchschnittlich 23 Flüchtlinge beschäftigt.

Doch diejenigen, die Flüchtlinge einstellen, haben auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Als mit Abstand größte Hürde für die Integration nennen die Studienteilnehmer mangelnde Sprachkenntnisse (91,0 Prozent). Dazu kommen unzureichende berufliche Qualifikationen (45,9 Prozent), aber auch unklare Zuständigkeiten der Behörden (45,1 Prozent). Eine möglicherweise mangelnde betriebliche Akzeptanz spielt hingegen eine deutlich untergeordnete Rolle. Nur 4,9 Prozent geben dies als Hürde an.

Für Katharina Heuer, Vorsitzende der DGFP-Geschäftsführung, machen die Umfrageergebnisse auch deutlich, wo es derzeit noch Handlungsbedarf gibt: »Personaler und Unternehmen engagieren sich in hohem Maße für die Integration von Flüchtlingen – das ist gelebte Willkommenskultur! An vielen Stellen braucht es aber noch mehr Anstrengungen und Unterstützung: Dazu zählt die Umsetzung der berufsbezogenen Sprachförderung, ein unbürokratischeres Zusammenspiel der unterschiedlichen Behörden und vor allem der flächendeckende Wegfall der Vorrangprüfung. Zudem ist mehr Flexibilität in der Ausbildung gefragt – unter anderem durch Teilzeitmodelle oder auch Teilqualifizierungen. Dann stehen die Chancen gut, dass sich in den Unternehmen echte Integrations-Erfolgsgeschichten entwickeln«.

Die DGFP engagiert sich selbst aktiv beim Thema Flüchtlinge und bietet Personalern aller Unternehmensgrößen und Branchen die Möglichkeit zum fachlichen Austausch. Seit Ende 2015 fanden in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bundesweit zehn Informations- und Austauschveranstaltungen statt, an denen über 500 HR-Experten teilnahmen. Das Thema wird darüber hinaus auch immer wieder in den Jahrestagungen, Kompetenzforen und Erfahrungsaustausch-Gruppen der DGFP sowie in verschiedenen Publikationen und Informationsmaterialien aufgenommen.

Hintergrund
Die (nicht repräsentative) Befragung zum Thema Integration fand im November/Dezember 2016 unter DGFP-Mitgliedsunternehmen statt. Insgesamt nahmen 189 Unternehmen teil.

 

  VERWEISE  

 

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