EU fördert Mobilität junger Menschen in Europa
Die Europäische Kommission hat im Rahmen des Programms Erasmus+ eine neue Initiative vorgestellt, die das Lernen und die Mobilität junger Menschen in Europa noch weiter fördern soll
Die EU-Kommission hat gestern im Rahmen des Programms Erasmus+ eine neue Initiative vorgestellt, die das Lernen und die Mobilität junger Menschen in Europa noch weiter fördern soll. Das Programm mit dem Titel »Move2Learn, Learn2Move« soll mindestens 5000 jungen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, auf nachhaltige Weise allein oder im Klassenverband in ein anderes EU-Land Land zu reisen. Diese einmalige Initiative, die anlässlich des 30. Jahrestags der Einführung des Erasmus-Programms durchgeführt wird, steht im Einklang mit zwei Kernprioritäten der Kommission: die Jugend Europas erneut in den Mittelpunkt zu rücken und EU-Bürgerinnen und Bürgern die Mobilität, insbesondere eine emissionsarme Mobilität, zu erleichtern.
Die Initiative »Move2Learn, Learn2Move« baut auf einem Gedanken auf, der 2016 im Europäischen Parlament vorgebracht wurde. Umgesetzt wird sie mit dem Programm eTwinning, dem weltweit größten Netzwerk für Lehrkräfte. Im Rahmen von Erasmus+ ermöglicht das Programm eTwinning europaweit Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern , gemeinsam über eine Online-Plattform Projekte zu entwickeln.
Hierzu erklärte Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport: »Diese Initiative, die auf dem Programm eTwinning aufbaut, wird jungen Menschen die Möglichkeit geben, andere Länder und Kulturen in ganz Europa aus erster Hand zu entdecken und zu erleben. Anlässlich des 30. Jahrestags seiner Einführung ist dies ein weiteres Beispiel für die Erfolgsgeschichte des Erasmus-Programms , das Menschen zusammenzuführt und so dazu beiträgt, ihnen ein Gefühl dafür geben, was es bedeutet, Europäer und Europäerinnen zu sein«.
Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Verkehr, ergänzte: »Es geht nicht darum, wie Menschen reisen – ob per Bahn, Schiff oder mit dem Auto – es geht beim Reisen um die Menschen selbst. Wir wollen jungen europäischen Menschen die Chance geben, Europa zu entdecken. Außerdem wollen wir es für sie attraktiv machen, umweltfreundlich zu reisen – weshalb wir die CO2-Emissionen berücksichtigen. Ich freue mich sehr, dass wir dabei auch auf die aktive Teilnahme von Verkehrsgesellschaften zählen können, die diese Initiative unterstützen«.
Die Initiative steht allen Schulklassen sowie Schülerinnen und Schülern ab dem 16. Lebensjahr offen, die am eTwinning-Programm teilnehmen. Sie werden aufgefordert anzugeben, ob sie bei der Verteilung kostenloser Reisetickets, die für die besten eTwinning-Projekte in den einzelnen Teilnehmerländern vergeben werden, berücksichtigt werden wollen. Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der besten Projekte ist die soziale Inklusion. Sobald die Gewinner feststehen, können sie zwischen August 2017 und Dezember 2018 zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl verreisen. Dabei können die Schülerinnen und Schüler, je nachdem, was die Eltern oder die Lehrkräfte beschließen, im Rahmen einer Klassenfahrt als Gruppe oder einzeln reisen.
Für die Teilnehmer kommen alle Verkehrsträger, Verkehrsgesellschaften oder Strecken infrage, wobei jedoch Nachhaltigkeitskriterien sowie Abfahrts- und Zielort zu beachten sind. Einige Verkehrsgesellschaften unterstützen die Initiative durch Sonderrabatte für die Teilnehmer. Es handelt sich um folgende Unternehmen: Aegean Airlines, Air Dolomiti, ALSA Grupo, Azores Airlines, Brussels Airlines, Comboios de Portugal, Croatia Airlines, Deutsche Bahn, Hahn Air, Iberia Express, Interrail, Luxair, Naviera Armas, Olibus, SNCF, Transferoviar Calatori, Trenitalia, Vueling und Westbahn.
Die EU-Kommission möchte auch andere Verkehrsgesellschaften auffordern, sich an der Initiative zu beteiligen.
Hintergrund
Das Netzwerk eTwinning bietet pädagogischem Personal (wie Lehrkräften, Schulleitern oder Schulbibliothekaren) eine Plattform, um im Rahmen einer europäischen Lerngemeinschaft miteinander zu kommunizieren, zusammenzuarbeiten und gemeinsam Projekte zu entwickeln. Auf diese Weise fördert eTwinning die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Schülern und bietet Lehrkräften die Möglichkeit einer kostenlosen beruflichen Online-Weiterbildung. Mehr als 450.000 Lehrkräfte sind bereits an die Plattform angeschlossen.
Die Online-Plattform e-Twinning, die 2005 als wichtigste Maßnahme des Programms eLearning der Europäischen Kommission eingeführt wurde, ist seit 2014 Teil des Programms Erasmus+, des europäischen Programms für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Unterstützt und verwaltet wird sie vom Netzwerk »European Schoolnet«, einer internationalen Partnerschaft von 30 europäischen Bildungsministerien, die neue Lernkonzepte für Schulen, Lehrer und Schüler in Europa entwickelt. Außerdem wird eTwinning auf nationaler Ebene von 37 nationalen Koordinierungsstellen unterstützt.