Studie »Generation 2017«: Berufliche Karriere steht für junge Erwachsene im Fokus

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NEON

Berufliche Karriere steht für junge Erwachsene im Fokus 

Für die jungen Erwachsenen in Deutschland haben die berufliche Laufbahn und Sicherheit im Job oberste Priorität bei ihrer Lebensplanung. Fast drei Viertel der 18- bis 35-Jährigen (72 Prozent) ist die eigene Karriere und für noch deutlich mehr ein sicherer Arbeitsplatz (86 Prozent) wichtig oder sehr wichtig. Das ergab die repräsentative Umfrage »Generation 2017«, die das Hamburger Markforschungsinstitut mindline exklusiv für das Magazin NEON unter 1.000 Personen dieser Altersgruppe durchgeführt hat. Im Vergleich mit der letzten NEON-Studie aus dem Jahr 2014 steht heute der berufliche Erfolg damit wieder sehr viel stärker im Fokus. Damals lag beispielsweise der Spaß beim Job an erster Stelle.

Das entscheidende Kriterium bei der Job-Wahl ist für die jungen Erwachsenen heute eine gute Bezahlung, gefolgt von einer sicheren Festanstellung. Dennoch legen sie auch Wert auf ein angenehmes Arbeitsklima mit netten Kollegen. Eine untergeordnete Rolle bei der Arbeit spielen für die jungen Erwachsenen dagegen Motive wie Spaß oder Selbstverwirklichung. Dass für die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer Sicherheit wichtiger ist als Leidenschaft, zeigt auch ein anderes Ergebnis: 56 Prozent wären nicht dazu bereit, ihren festen Job für eine spannendere, dafür aber befristete Stelle aufzugeben. Das würde lediglich jeder Vierte in Betracht ziehen. »Millennials werden oft als Menschen dargestellt, die im Job zuallererst Sinn suchen, weil ihnen gefühlt die ganze Welt offen steht. Unsere Ergebnisse zeichnen da ein anderes Bild«, sagt NEON-Chefredakteurin Ruth Fend.

Die Gefühle, die die befragten Berufstätigen mit ihrem aktuellen Job verbinden, sind äußerst zwiespältig. Knapp die Hälfte (49 Prozent) empfindet ihre Tätigkeit als flexibel und vier von zehn ihre Arbeit als wertgeschätzt (39 Prozent). Zugleich sagen aber 37 Prozent der 18- bis 35-Jährigen, dass sie sich gestresst und belastet (35 Prozent) fühlen.

In der aktuellen Umfrage äußerten sich die jungen Erwachsenen auch ganz allgemein zu ihren Zukunftserwartungen und zu ihrem persönlichen Lebensumfeld. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) sieht der Zukunft optimistisch oder hoffnungsvoll entgegen. Bei gut einem Viertel (27 Prozent) dominieren dagegen Angst und Pessimismus.

Angesichts der politischen Spannungen und Krisenherde ist ein Stimmungsumschwung in der Generation NEON erkennbar. Deutlich mehr als früher äußerten beispielsweise, Angst vor Krieg und Kriminalität zu haben. 69 Prozent der Befragten gaben an, Angst vor der Politik Donald Trumps zu haben, 45 Prozent äußerten die Befürchtung, Opfer eines Terroranschlags zu werden. 55 Prozent glauben sogar, dass es in Deutschland noch einmal Krieg geben wird. 2014 waren es nur 34 Prozent. Die Themen Zuwanderung und Rechtspopulismus spalten zudem die junge Generation: 54 Prozent macht vor allem der Fremdenhass Sorge, 50 Prozent die Zuwanderung.

Auch im Zuge von Tiefen-Interviews, die das Rheingold-Institut im Auftrag von NEON in der Zielgruppe durchgeführt hat, stellte Fend eine neue Ernsthaftigkeit unter den jungen Deutschen fest: »Sie haben aufgrund der Komplexität ihres Lebensumfelds einfach ein größeres Bedürfnis, schnell im Leben anzukommen«.

Das drückt sich auch in ihren Forderungen der Politik gegenüber aus: Für sie sind die Sicherung des Friedens (43 Prozent) und die Herstellung sozialer Gerechtigkeit (30 Prozent) mit weitem Abstand die beiden wichtigsten Aufgaben. Eine klare Mehrheit (60 Prozent) meint allerdings, dass die Politik in Deutschland die derzeitigen Probleme weniger oder gar nicht gut bewältigen kann.

Dementsprechend gibt es auch keine klare Präferenz bei der Kanzler-Frage: 35 Prozent hätten nach der Bundestagswahl in diesem Jahr am liebsten Martin Schulz als Bundeskanzler, 33 Prozent Angela Merkel und 32 Prozent keinen von beiden. Die kritische Grundhaltung gegenüber der Politik und ihren Mandatsträgern spiegelt sich auch in der Einschätzung der eigenen Rolle im demokratischen System wider: Deutlich weniger als die Hälfte (43 Prozent) glaubt, dass ihre Stimme bei politischen Wahlen etwas bewirken kann.

 

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