Arbeitsmarkt: Kaum Chancen für Geringqualifizierte

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
O Ton Arbeitsmarkt

Die Aussicht auf einen Arbeitsplatz sinkt drastisch, wenn ein Arbeitsloser keine abgeschlossene Berufsausbildung besitzt. Arbeitslose mit einem Berufsabschluss haben im Vergleich eine doppelt so hohe Chance auf Beschäftigung. Aus diesem Grund ist für Ungelernte das Risiko langzeitarbeitslos zu werden deutlich erhöht. Dies geht aus einer Auswertung der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist die Jobsuche seltener von Erfolg gekrönt. So liegt die Chance, es aus der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung zu schaffen für Ungelernte nur bei rund 4,4 Prozent. Im Jahr 2016 war rund ein Fünftel der Ungelernten Arbeitskräfte in Deutschland arbeitslos. Mit höherer Qualifikation steigen die Aussichten auf einen Arbeitsplatz: Die Abgangsrate in Beschäftigung bei Arbeitslosen mit abgeschlossener Berufsausbildung liegt bei 9,9 Prozent und für Akademiker sogar bei 12,9 Prozent. Dies ergibt eine Auswertung der Arbeitsmarktstatistik des Jahres 2016 der Bundesagentur für Arbeit (BA). Insgesamt lag die Abgangsrate in Beschäftigung für alle Arbeitslosen in 2016 bei 7,2 Prozent.

O1

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

Qualifikation erhöht Chancen am Arbeitsmarkt

Mit abgeschlossener Berufsausbildung ist die Chance auf einen Arbeitsplatz doppelt so hoch wie ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Bei der Interpretation der durchweg niedrigen Abgangsraten muss berücksichtigt werden, dass sie die Beendigung von Arbeitslosigkeit durch Arbeit in Bezug zu allen Arbeitslosen innerhalb einer Gruppe setzen. Bei der Berechnung werden somit andere Beendigungen der Arbeitslosigkeit explizit ausgeschlossen. Denn Arbeitslosigkeit kann im Rahmen der Statistik der BA z.B. auch durch Maßnahmen oder längere Krankheit beendet werden.

Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit für Geringqualifizierte am größten

Die schlechten Arbeitsmarktchancen für Geringqualifizierte spiegeln sich in einem erhöhten Risiko der Langzeitarbeitslosigkeit wider. 41,7 Prozent der Arbeitslosen ohne Berufsabschluss rutschten im vergangenen Jahr in die Langzeitarbeitslosigkeit. Bei Arbeitslosen mit Berufsabschluss lag das Risiko, länger als 12 Monate arbeitslos zu sein, hingegen bei 33,4 Prozent. Von den Arbeitslosen mit akademischem Berufsabschluss lag das Risiko sogar nur bei 23,1 Prozent. Insgesamt betrug die Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt für alle Arbeitslose 36,9 Prozent.

O2

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

 

 

3. Quartal 2024: Entwicklung der Erwerbstätigkeit schwächt sich ab
Beschäftigungsentwicklung: Schwacher Anstieg im Dienstleistungssektor prägt 3. Quartal 2024 Im 3. Quartal 2024 waren rund 46,1 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis)...
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2024
BA: »Weiter kaum Herbstbelebung«  »Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr weitgehend aus. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Oktober zwar abgenommen; wie schon im Vormonat waren die Rückgänge aber sehr...
Erwerbstätigkeit im September 2024: Leicht gesunken
Im September 2024 waren rund 46,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.