Bundeskabinett verabschiedet Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept
Bundesregierung sieht Investitionen in Bildung und Weiterbildung inklusive lebenslanger, berufsbegleitender Qualifizierung als »zentrale Herausforderung«
Das Bundeskabinett hat gestern den Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung verabschiedet. Fachkräftesicherung ist eine übergreifende und langfristige Aufgabe. Als Grundlage für die vielfältigen Maßnahmen und Initiativen in diesem Bereich wurde 2011 ein umfassendes Konzept verabschiedet. Dieses folgte und folgt dem Leitgedanken, dass zur Fachkräftesicherung alle inländischen Erwerbspotenziale bestmöglich auszuschöpfen sind und der Arbeitsort Deutschland auch für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv bleiben muss. Dazu wurden fünf Sicherungspfade definiert. Durch Aktivierung und Beschäftigungssicherung, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bildungschancen für alle von Anfang an, Qualifizierung mittels Aus- und Weiterbildung, sowie Integration und qualifizierte Zuwanderung soll die in Deutschland vorhandene Fachkräftebasis gesichert und verbreitert werden. Mit dem nun vorliegenden Fortschrittsbericht wird Bilanz über das Erreichte gezogen.
Neben den Entwicklungen und Fortschritten auf den fünf 2011 definierten Sicherungspfaden der Fachkräftesicherung benennt der aktuelle Fortschrittsbericht auch detailliert die Herausforderungen und den Handlungsbedarf in der nahen und weiteren Zukunft.
Zentrale Entwicklungen:
- hohe Dynamik des digitalen Strukturwandels und demografisch bedingter Trend zu einem Arbeitnehmermarkt mit regionaler und branchenspezifischer Ausprägung; dabei sich verfestigende Engpasslagen am Arbeitsmarkt
- stetig steigende Erwerbstätigenquoten, kontinuierlich weniger Arbeitslosigkeit
- Deutschland übertrifft alle zentralen EU2020-Ziele im Bereich der Beschäftigung
- sprunghafter Anstieg der Studienanfängerquoten auf inzwischen gut 55 Prozent
- große Veränderungen auf dem Feld der Zuwanderung; einerseits fluchtbedingt, andererseits im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit bedingt durch den robusten deutschen Arbeitsmarkt
Zentrale Herausforderungen:
- weitere und gesteigerte Anstrengungen für mehr vollwertige und nachhaltige Frauenerwerbstätigkeit
- deutlich auszubauende Investitionen in Bildung und Weiterbildung inklusive lebenslange, berufsbegleitende Qualifizierung und verstärkte Förderung Geringqualifizierter
- verstetigte und verstärkte Steuerung sowie umfassende Begleitung der Fachkräftezuwanderung
- stärkere politische und gesamtgesellschaftliche Anstrengungen, um die Kompetenzen und Qualifikationen der Erwerbstätigen kontinuierlich der veränderten Nachfrage, insbesondere dem digitalen Wandel anzupassen
Zusammen mit dem Fortschrittsbericht wird diesmal auch die vom BMAS in Auftrag gegebene Studie »Lagebild zu zukünftigen Qualifikationsbedarfen« vorgelegt.
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