Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im September 2017
BA: »Herbstbelebung setzt stärker ein als üblich«
»Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter sehr positiv. Im Zuge der einsetzenden Herbstbelebung hat die Arbeitslosigkeit im September stärker als üblich abgenommen. Die Beschäftigung wächst weiter und die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern steigt in diesem Monat kräftig«, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
- Arbeitslosenzahl im September: -96.000 auf 2.449.000
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -159.000
- Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Infolge der einsetzenden Herbstbelebung ist die Zahl der arbeitslosen Menschen von August auf September um 96.000 auf 2.449.000 gesunken. Der Rückgang fiel stärker aus als üblich. Deshalb hat die Arbeitslosigkeit auch bereinigt um die saisonalen Einflüsse abgenommen und zwar um 23.000 im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren 159.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, ist saisonbereinigt um 20.000 gesunken. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im September 2017 auf 3.406.000 Personen. Das waren 118.000 weniger als vor einem Jahr. Damit ist sie im Vorjahresvergleich weniger stark zurückgegangen als die Arbeitslosigkeit. Das liegt daran, dass die Arbeitsmarktpolitik insbesondere für geflüchtete Menschen gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet wurde.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich im August auf 1,60 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 3,7 Prozent.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben im Vergleich zum Vorjahr weiter kräftig zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 64.000 gestiegen. Mit 44,50 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 692.000 höher aus. Der Anstieg geht allein auf mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurück. Diese hat nach der Hochrechnung der BA von Juni auf Juli saisonbereinigt um 57.000 zugenommen. Insgesamt waren im Juli nach hochgerechneten Angaben 32,15 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 888.000 mehr als ein Jahr zuvor. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Anstieg überzeichnet ist, weil der Vorjahreswert aufgrund von Datenverarbeitungsfehlern um schätzungsweise 120.000 untererfasst ist.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt auf anhaltend hohem Niveau weiter an. Im September waren 773.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 86.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich die Nachfrage gegenüber dem Vormonat um 11.000 erhöht. Der Stellenindex der BA (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland – stieg im September 2017 um 4 Punkte auf 244 Punkte. Der Vorjahresabstand fällt mit einem Plus von 24 Punkten weiterhin sehr deutlich aus.
Geldleistungen
Insgesamt 684.000 Personen erhielten im September 2017 Arbeitslosengeld, 42.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im September bei 4.337.000. Gegenüber September 2016 war dies ein Anstieg von 31.000 Personen. 8,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.
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