EU-Kommission: Bericht zur Beschäftigung und sozialen Lage

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Laut dem aktuellen Quartalsbericht zur Beschäftigung und sozialen Lage ist die EU weiterhin auf Beschäftigungs- und Wachstumskurs 

In fast allen Mitgliedstaaten ist ein kontinuierlicher Beschäftigungszuwachs zu beobachten. Im zweiten Quartal 2017 stieg die Beschäftigungsquote in der EU gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,5 % (1,6 % im Euro-Raum). Im Vergleich zum Vorjahr sind also 3,5 Millionen Arbeitsplätze in der EU (2,4 Millionen im Euro-Raum) hinzugekommen. Damit sind nun 235,4 Millionen Menschen in der EU in Arbeit – so viele wie nie zuvor. Gegenüber dem dritten Quartal 2014 belief sich dieser Anstieg in der EU sogar auf 8 Millionen neue Arbeitsplätze (5,6 Millionen im Euro-Raum).

Von diesem Beschäftigungsboom der letzten vier Jahre hat besonders die jüngere Generation profitiert. Die Jugendarbeitslosigkeit in der EU ist mit 16,9 % zwar immer noch zu hoch; sie ist jedoch kontinuierlich und schneller zurückgegangen als die allgemeine Arbeitslosenquote und liegt nun unter dem Niveau von 2008.

Marianne Thyssen, EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, erklärte: »Die heutigen Ergebnisse sind ermutigend. Mehr Menschen als je zuvor in Europa sind in Arbeit, und die Arbeitslosigkeit hat ein Neunjahrestief erreicht. 2,2 Millionen unbefristete Stellen sind seit letztem Jahr hinzugekommen. Auf diesem Weg müssen wir fortschreiten und die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen für alle verbessern. Mit der europäischen Säule sozialer Rechte haben wir die Weichen für gut funktionierende und faire Arbeitsmärkte gestellt, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen sind. Wir hoffen, dass sie beim Sozialgipfel in Göteborg am 17. November 2017 vom Parlament, vom Rat und von der Kommission proklamiert wird«.

Dem Quartalsbericht zufolge hält auch das Wirtschaftswachstum in allen Mitgliedstaaten an und erreichte im letzten Jahr 2,4 % in der EU insgesamt und 2,3 % im Euro-Währungsgebiet. Dadurch verbesserte sich die finanzielle Lage der Haushalte in der EU: angesichts höherer Einkommen aus Arbeit stiegen die Sozialausgaben nicht weiter an. Dieser Zuwachs der Haushaltseinkommen war zwischen dem ersten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2017 in fast allen Mitgliedstaaten zu beobachten.

Die Erholung der europäischen Wirtschaft bestätigen auch die folgenden Arbeitsmarktzahlen:

  • Die Arbeitslosenquote in der EU und im Euro-Raum ist seit Mitte 2013 in fast allen Mitgliedstaaten kontinuierlich zurückgegangen. Im August 2017 sank sie auf 7,6 % in der EU (9,1 % im Euro-Währungsgebiet). Dies entspricht in beiden Fällen einem jährlichen Rückgang um 0,9 Prozentpunkte und ist die niedrigste Quote in der EU seit November 2008.
  • Die Langzeitarbeitslosenquote – seit drei Jahren ebenfalls rückläufig – verringerte sich zwischen dem ersten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2017 um weitere 0,5 Prozentpunkte. In fast allen Mitgliedstaaten ist die Langzeitarbeitslosigkeit rückläufig. Ihr Anteil an der allgemeinen Arbeitslosenquote ist mit rund 45 % jedoch nach wie vor hoch.
  • Der Anteil Beschäftigter mit unbefristeten Verträgen stieg zwischen dem ersten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2017 um 1,4 %. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,2 Millionen Beschäftigten, vier Mal so viele wie bei Leiharbeitsverträgen (500 000 – jährlicher Zuwachs von 1,5 %).

Hintergrund
Der Quartalsbericht zur Beschäftigung und sozialen Lage in Europa gibt einen Überblick über jüngste Entwicklungen im Sozialbereich und auf den Arbeitsmärkten in der EU. Untersucht werden kurzfristige Veränderungen des BIP und Beschäftigungstrends.

Die Kommission hat am 26. April 2017 die europäische Säule sozialer Rechte angenommen, in der 20 Grundsätze und Rechte für faire und gut funktionierende Arbeitsmärkte und Sozialsysteme dargelegt sind. Im Sinne der Umsetzung der Säule hat die Kommission einen Legislativvorschlag zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben berufstätiger Eltern und pflegender Angehöriger vorgelegt und Anhörungen der Sozialpartner eingeleitet, bei denen es um die Modernisierung des Arbeitsvertragsrechts (zweite Phase) und um Sozialschutz für alle geht.

In seiner Rede zur Lage der Union 2017 bekräftigte Kommissionspräsident Juncker die Entschlossenheit der Kommission, die Säule als wesentliches Mittel zur Wahrung der europäischen Werte und Schaffung einer vertieften und faireren EU voranzubringen: »Wenn wir der sozialen Fragmentierung und dem Sozialdumping in Europa ein Ende setzen wollen, sollten die Mitgliedstaaten sich so schnell wie möglich, und spätestens beim Göteborg-Gipfel im November, auf die europäische Säule sozialer Rechte einigen«. Der Sozialgipfel zu den Themen faire Arbeitsplätze und Wachstum findet am 17. November 2017 in Göteborg (Schweden) statt.

 

 

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