BA-X (November 2017): Kräftenachfrage auf neuem Höchststand
BA-Stellenindex für Deutschland im November 2017.
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist im November gegenüber Oktober um drei auf 249 Punkte gestiegen.
Damit ist die Nachfrage nach Arbeitskräften etwa zweieinhalbmal höher als im Referenzjahr 2004. Der Vorjahresabstand beträgt derzeit 27 Punkte.
Aktuell stammt jede fünfte bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Stelle aus dem Handel oder aus dem Verarbeitenden Gewerbe, darunter vor allem aus der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie. Auch das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen haben viele offene Stellen gemeldet.
In den meisten Branchen hat die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahr erneut zugenommen. Die größten Zuwächse gab es bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und im Verarbeitenden Gewerbe (+37 Prozent bzw. +31 Prozent).
Im Bereich Information und Kommunikation waren rund 25 Prozent mehr Stellen gemeldet als im Vorjahr. Im Öffentlichen Dienst hingegen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften seit einiger Zeit rückläufig. Grundsätzlich tragen die stabile wirtschaftliche Lage und die seit längerer Zeit steigende Zahl der Beschäftigten zur anhaltend starken Kräftenachfrage bei. Dadurch nimmt unter anderem der fluktuationsbedingte Ersatzbedarf zu, und es entsteht insgesamt mehr Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, da mehr Personen ihren Arbeitsplatz wechseln.
Darüber hinaus wirken sich die in manchen Bereichen zunehmenden Besetzungsschwierigkeiten der Unternehmen auf das Niveau der Arbeitskräftenachfrage aus.
Dies spiegelt sich auch im BA-X wider:
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
VERWEISE
- vgl.: Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2017 ...