Bildung für alle: EU stockt ihre Unterstützung um 100 Millionen Euro auf
Neven Mimica, EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung hat am 5. Dezember 2017 angekündigt, dass die EU einen zusätzlichen Beitrag in Höhe von 100 Millionen Euro zur Wiederauffüllung der Globalen Partnerschaft für Bildung leisten wird.
Die neuen Mittel ergänzen die bereits im Jahr 2014 zugesagten Mittel in Höhe von 375 Mio. EUR. Indem sie dazu beiträgt, inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle zu fördern, wird diese Unterstützung dabei helfen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung und das Ziel, niemanden zurückzulassen, zu erreichen.
Bei dieser Gelegenheit hob Kommissar Mimica hervor, dass es sich um einen entscheidenden Augenblick handele, in dem alle Partner zusammenarbeiten müssten, um den derzeit rückläufigen Trend der Hilfe für den Bildungsbereich umzukehren: „Unsere Maßnahmen können tatsächlich etwas bewirken für die Millionen Mädchen und Jungen weltweit, die nicht zur Schule gehen können. Durch die heute angekündigten zusätzlichen 100 Mio. EUR wird gewährleistet, dass über 25 Millionen weitere Kinder die Grundschule oder die Sekundarstufe I abschließen können. Ich appelliere an andere Akteure und Partner, unserem Beispiel zu folgen. Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass alle ausgegrenzten Kinder, d. h. auch die in größter Armut oder in Not- und Konfliktsituationen lebenden Kinder, benachteiligten Mädchen und Kinder mit Behinderungen eine gute Schulbildung erhalten und zur aktiven Teilhabe befähigt werden.“
In vielen Ländern erreichen derzeit über drei Viertel der Kinder im Grundschulalter bzw. in der Sekundarstufe I bei den Leseleistungen nicht das Mindestniveau. Um hier Verbesserungen zu erzielen, setzt sich die EU beispielsweise für die Behebung des Lehrermangels ein. Bis 2030 Afrika benötigt 6 Millionen zusätzliche Grundschullehrer. Außerdem unterstützt sie die Partnerländer bei der Verbesserung der Bildungssysteme und der gegenseitigen Rechenschaftspflicht aller an der Erbringung einer qualitativ hochwertigen Bildung Beteiligten.
Die Anstrengungen der EU zahlen sich aus. Dank der bisherigen Unterstützung der Globalen Partnerschaft für Bildung durch die EU ist die Zahl der Kinder, die die Grundschule besuchen, zwischen 2002 und 2014 um 64 Millionen gestiegen. Auch die Zahl der Kinder, die die Grundschule abgeschlossen haben, erhöhte sich von 63 % im Jahr 2002 auf 73 % im Jahr 2014.
Hintergrund
Investitionen in die Bildung sind eine entscheidende Voraussetzung für Fortschritte in anderen Bereichen, die mit der nachhaltigen Entwicklung in Zusammenhang stehen, z.B. Gesundheit, nachhaltiges Wachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen sowie langfristiger Frieden und Stabilität. Viele Länder verzeichnen noch nie dagewesene Fortschritte beim Schulbesuch. So sind beispielsweise in Niger die Grundschulabschlussraten von 20 % im Jahr 1999 auf 69 % im Jahr 2015 gestiegen. Dennoch schließen nach wie vor rund 62 Millionen Kinder weltweit ihre Grundschulausbildung nicht ab und etwa 201 Millionen Kinder im Sekundarschulalter besuchen keine Schule.
Die EU stellt 63 % der gesamten Mittel der Globalen Partnerschaft für Bildung bereit und ist damit deren größter Geber. Die heute angekündigten zusätzlichen Mittel ergänzen die bereits im Jahr 2014 zugesagten Mittel in Höhe von 375 Mio. EUR. Diese Ankündigung geht der in zwei Monaten in Dakar (Senegal) stattfindenden Konferenz für die Finanzierung der GPE voran.
Darüber hinaus unterstützt die EU die Partnerländer mit rund 3,4 Mrd. EUR im Rahmen bilateraler Hilfsprogramme für Bildung sowie mit 300 Mio. EUR für die berufliche Bildung und 1,4 Mrd. EUR für die Hochschulbildung (Erasmus+).
VERWEISE
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