BA-X (Dezember 2017): Arbeitskräftenachfrage ist 2017 kontinuierlich gewachsen
BA-Stellenindex für Deutschland im Dezember 2017.
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, hat 2017 stetig zugelegt. Zum Jahresende verzeichnet er einen seiner bislang höchsten Zuwächse: von November auf Dezember stieg der Index um sechs auf 256 Punkte. Im Vorjahresvergleich ist dies ein Plus von 31 Punkten.
Das kräftige Wachstum der Nachfrage nach Arbeitskräften im vergangenen Jahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen tragen der wirtschaftliche Aufschwung und die seit längerer Zeit steigende Zahl der Beschäftigten zur anhaltend starken Kräftenachfrage bei. Dadurch nimmt auch der fluktuationsbedingte Ersatzbedarf zu und es entsteht insgesamt mehr Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, weil mehr Personen ihren Arbeitsplatz wechseln. Zum anderen wirken sich die in manchen Bereichen zunehmenden Besetzungsschwierigkeiten der Unternehmen sowie die gestiegene Nachfrage nach Teilzeitbeschäftigung auf das Niveau der Arbeitskräftenachfrage aus.
Dies spiegelt sich auch im BA-X wider:
Besonders stark hat die Arbeitskräftenachfrage in den letzten zwölf Monaten in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe, bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen sowie im Handel zugenommen. Rückgänge waren im Öffentlichen Dienst und im Grundstücks- und Wohnungswesen zu verzeichnen. In der zweiten Jahreshälfte ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften auch im Bereich Erziehung und Unterricht und bei den Energieversorgern zurückgegangen. Die Entwicklung im Öffentlichen Dienst und im Bereich Erziehung und Unterricht dürfte auch mit der Fluchtmigration zusammenhängen: 2016 benötigten diese beiden Branchen aufgrund hoher Flüchtlingszahlen viel Personal für das Flüchtlingsmanagement und für Integrationskurse. Das hat die Zahl der gemeldeten Stellen aus diesen Branchen zeitweise steigen lassen.
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.