Generation Y im Stress: Jüngere empfinden oft höhere Belastung im Job

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Orizon

Eine Familie gründen, Kinder betreuen, vielleicht ein Haus bauen - und gleichzeitig eine Sprosse nach der anderen auf der Karriereleiter erklimmen: Die »Generation Y« der in den 1980ern und 90ern Geborenen steht unter Druck von vielen Seiten. So ist es auch diese Generation, die sich in ihrem Job, verglichen mit anderen Altersgruppen, am wenigsten wohlfühlt und häufiger über psychischen Stress klagt. Das zeigt die Orizon Arbeitsmarktstudie 2017, eine bevölkerungsrepräsentative Befragung mit über 2.000 Teilnehmern.

Stress scheint für viele Arbeitnehmer in Deutschland allgegenwärtig. So empfinden laut der Arbeitsmarktstudie rund 47 Prozent eine hohe oder sehr hohe körperliche Belastung am Arbeitsplatz. Noch weit mehr Menschen - exakt zwei Drittel - sehen sich im Job hohem oder sehr hohem psychischen Stress ausgesetzt. Die Belastung empfinden allerdings keineswegs alle Altersgruppen gleich. Während für die heute 50- bis 59-Jährigen die körperliche Belastung überdurchschnittlich hoch ausfällt (53 Prozent), erscheint den Jüngeren (20 bis 39) unter den Befragten, verglichen mit den anderen Generationen, ihr Job stärker mit psychischem Stress verbunden.

Doch was genau stresst die Menschen eigentlich? Insgesamt sorgt der Faktor »Zu viele Aufgaben, zu wenig Personal« aus Sicht der Befragten nach wie vor mit deutlichem Abstand für den größten Stress im Job (vgl. Grafik). Berufseinsteiger (18-19 Jahre) sowie die 30- bis 39-Jährigen schätzen zudem überdurchschnittlich häufig Ärger mit Kollegen als Stressfaktor ein. Auch die geforderte Erreichbarkeit außerhalb der Kernarbeitszeiten sehen 38 Prozent (20- bis 29-Jährige) bzw. 36 Prozent (30- bis 39-Jährige) der Generation Y als Belastung für Arbeitnehmer.

 

Orizon AMS 2017

 

Wohlfühlen trotz Stress

Doch trotz der vielen und steigenden Stressfaktoren: Die überwältigende Mehrheit der Arbeitnehmer fühlt sich an ihrem Arbeitsplatz wohl. 79 Prozent der Befragten bejahen die entsprechende Frage. Hier zeigen sich jedoch erneut deutliche Differenzen bei den unterschiedlichen Generationen. Die aktuell 20- bis 39-Jährigen zeigen sich am wenigsten zufrieden, während die 60- bis 65-Jährigen die höchste Wohlfühl-Rate aufweisen. Diese Gruppe - ein Teil der so genannten Baby-Boomer-Generation der Jahrgänge 1955 bis 1969 - steht wenige Jahre vor dem Ruhestand und sitzt beruflich meist fest im Sattel. Zudem entfallen Stressfaktoren der jüngeren Generation wie zum Beispiel die Mehrfachbelastung von Familiengründung und Karriere.

 

 

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