Digitalisierung macht Qualifizierung und Fachkräftesicherung noch wichtiger

INQA5

Die Digitalisierung verändert nicht nur Technologien, sondern ganze Organisationen und stellt neue Anforderungen an Qualifizierung und Fachkräftesicherung. Das zeigt die Studie »Digitalisierung weiterdenken« des Innovationsbüros Fachkräfte für die Region im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Die Studie zeigt, wie regionale Fachkräftenetzwerke aktuell das Thema »Qualifizierung für die Digitalisierung« angehen, welche Handlungsfelder und Perspektiven sich dabei für regionale Fachkräftenetzwerke abzeichnen und wie Fachkräftenetzwerke bei ihrer diesbezüglichen zukünftigen Entwicklung am besten unterstützt werden können.

Immerhin 20 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Netzwerke geben an, dass die »Qualifizierung für die Digitalisierung« für sie ein zentrales Thema ist. Allerdings gilt auch, dass über die Hälfte der Netzwerke das Thema als eines von vielen bearbeiten. Dabei ist außerdem auffällig, dass es in den betrachteten Regionen in der Regel mehrere Fachkräftenetzwerke gibt, teils mit sehr ähnlichen fachlichen Schwerpunkten.

Viele Netzwerke müssen ihre eigene Rolle bei der digitalen Transformation erst noch finden und sich mit ihrem Profil in ihrer Region etablieren, die meisten sehen sich als »Entwicklungshelfer« bei der Entwicklung von Angeboten der am Markt aktiven Weiterbildungsträger. Entscheidend ist die Zusammenarbeit mit Fachakteuren, wie zum Beispiel mit Hochschulen oder mit den im Bereich Digitalisierung aktiven Fachclustern und -netzwerken, noch ausbaufähig. Viele Angebote richten sich vor allem noch an Unternehmensleitungen und Multiplikatoren, dabei besteht bei Beschäftigten der größte Bedarf. Herausforderungen liegen darin, dass viele Unternehmen sich noch zu wenig über Qualifizierungen informieren und oft tragfähige Geschäftsmodelle bei der Netzwerkarbeit fehlen. Die Studie unterscheidet zwischen wissens- und technologiegetriebene, arbeits- und ausbildungsmarktgetriebene, strukturorientierte und politikgetriebene Netzwerke.

 

inqa   Digitalisierung

 


Digital Split in den Regionen

Die Schere zwischen Vorreiter- und Nachfolgeregionen der Digitalisierung öffnet sich weiter, es besteht die Gefahr, dass manche Regionen digital abgehängt werden. Vor diesem Hintergrund empfiehlt das Innovationsbüro Fachkräfte für die Region eine klare Positionierung und Rollendefinition durch Spezialisierung, um Doppelangebote und Interessenkonflikte zu vermeiden, eine verbesserte Zusammenarbeit mit Fachakteuren sowie den Einsatz regionaler Qualifizierungsberater.

Hintergrund
Das Innovationsbüro Fachkräfte für die Region wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finanziert. Es ist bei der DIHK Service GmbH des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK e.V.) angesiedelt und befindet sich bereits in der zweiten Projektphase.

    

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

10.03.2025

Deutschland auf dem Prüfstand: D21-Digital-Index 2024/25 zeigt Defizite und Handlungsbedarf Die neue Bundesregierung steht vor zentralen Herausforderungen: Die Wirtschaft muss angekurbelt, Fachkräfte gesichert, gesellschaftliche Spaltungen …

06.03.2025

Die dritte Cornelsen Schulleitungsstudie zeigt: Deutschlands Schulleitungen treiben Reformen voran – und das zum Teil bis an die rechtlichen Grenzen. Die Studie offenbart ein bemerkenswertes Bild: Deutschlands Schulleiterinnen und Schulleiter …

25.11.2024

Deutlicher Anstieg der KI-Nutzung: Jedes fünfte Unternehmen nutzt künstliche Intelligenz Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in deutschen Unternehmen nimmt rasant zu. Laut einer aktuellen Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis …

18.11.2024

Bundesagentur für Arbeit setzt auf Weiterbildung und Digitalisierung Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen und plant trotz konjunktureller Belastungen umfangreiche Investitionen in die Fachkräftesicherung …

.
Oft gelesen...