Studie: Roboter schaffen Jobs

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ZEW und London School of Economics legen Studien vor 

Die Roboterdichte in der deutschen Fertigungsindustrie liegt mit 309 Einheiten pro 10.000 Arbeitnehmern weltweit auf Rang drei. Gleichzeitig erreichte die Zahl der Beschäftigten 2017 mit rund 44 Millionen erwerbstätigen Personen in Deutschland den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die rasante Ausrüstung mit Industrierobotern führte in den Betrieben zu einer positiven Jobbilanz: Neben Aufgaben, die heute von Maschinen erledigt werden, sind neue Tätigkeiten für die Mitarbeiter entstanden.

Das sind Ergebnisse der jüngsten Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die im Auftrag des Bundesforschungsministeriums (BMBF) durchgeführt wurde.

»Die Ergebnisse der ZEW-Studie für den Arbeitsmarkt bestätigen, was wir in den führenden Industrienationen weltweit bei der Automation mit Industrie-Robotern beobachten«, sagt Junji Tsuda, Präsident der International Federation of Robotics. »Die Modernisierung der Produktion führt dazu, dass insbesondere gefährliche, gesundheitsschädliche und monotone Arbeiten von Maschinen übernommen werden. In der großen Mehrzahl der Fälle sind von der neuen Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine nur einzelne Tätigkeiten eines Arbeitsplatzes betroffen und nicht das ganze Arbeitsspektrum eines Mitarbeiters«. Kommt es aber zu Stellenstreichungen - laut ZEW wurden innerhalb von fünf Jahren fünf Prozent der Beschäftigten ersetzt - werden diese in der Gesamtbilanz durch neue Beschäftigung ausgeglichen.

In Deutschland führte der verstärkte Maschineneinsatz dazu, dass die Zahl der Arbeitsplätze insgesamt um ein Prozent gewachsen ist. Diese Entwicklung dürfte sich in Zukunft fortsetzen: Auf Basis der Angaben der befragten Betriebe schätzt das ZEW, dass die weitere Automation und Digitalisierung in den Betrieben bis 2021 Prozesse auslösen wird, die zu einer Erhöhung der Beschäftigung um 1,8 Prozent führen werden.

Diese Entwicklung deckt sich mit den historischen Erfahrungen, die ab den 1990er Jahren mit dem Siegeszug des Computers gemacht wurden. Der massenhafte Einsatz von EDV in Betrieben hat zwar klassische Stellen in der Sachbearbeitung überflüssig gemacht, nach Berechnungen des ZEW stieg die Beschäftigung von 1995 bis 2011 aber um knapp 0,2 Prozent pro Jahr.

Die London School of Economics (LSE) untersuchte kürzlich mit der Studie »Robots at Work« den Einsatz von Industrie-Robotern zwischen 1993 und 2007 in 17 entwickelten Volkswirtschaften. Auf einer Pressekonferenz der automatica 2018 von der Messe München fasste LSE-Forschungsleiter Guy Michaels die wichtigsten Ergebnisse zusammen: »Durch den Einsatz von Industrie-Robotern hat sich die Produktivität der Arbeit um rund 15 Prozent verbessert. Gleichzeitig sank der Anteil gering qualifizierter Beschäftigung und die Löhne stiegen leicht an. Der Einsatz von Industrie-Robotern zeigt keinen signifikanten Effekt auf die Zahl der Beschäftigten insgesamt«, stellte Guy Michaels fest.

  

 

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