EU-Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen erreichte 2017 mit 72,2 Prozent neuen Höchstwertwert

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Europa 2020-Beschäftigungsindikatoren: Neun Mitgliedstaaten haben ihre 2020-Ziele bereits erreicht 

Im Jahr 2017 lag die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren in der Europäischen Union (EU) mit 72,2% höher als im Jahr 2016 (71,1%). In der Strategie Europa 2020 wurde als Ziel festgelegt, in der EU bis 2020 bei den 20- bis 64-Jährigen eine Erwerbstätigenquote von insgesamt mindestens 75% zu erreichen. Davon ausgehend wurden nationale Ziele formuliert, um die Situation und die Möglichkeiten der einzelnen Mitgliedstaaten, zur Verwirklichung des gemeinsamen Ziels beizutragen, zu berücksichtigen.

Der Aufwärtstrend bei der Erwerbstätigenquote lässt sich sowohl für Männer als auch für Frauen erkennen. Bei den Männern erreichte die Erwerbstätigenquote im Jahr 2016 78,0%. Damit verzeichnete sie einen Anstieg gegenüber 2016 (76,9%) und erreichte fast das Niveau von 2008 (77,8%), als der vorherige Höchststand verzeichnet wurde. Die Erwerbstätigenquote der Frauen ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen und erreichte im Jahr 2017 66,5% (gegenüber 65,3% im Jahr 2016). Auch die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen ist in der EU in den letzten Jahren stetig angestiegen, von 38,4% im Jahr 2002 auf 57,1% im Jahr 2017. Die stärkere Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer ist ebenfalls eines der Ziele, die mit der Strategie Europa 2020 im Bereich Beschäftigung angestrebt werden.

Diese Informationen stammen aus Ergebnissen der Europäischen Arbeitskräfteerhebung für das Jahr 2017. Nähere Einzelheiten finden sich in einem Artikel, der von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht wurde. In dieser Erhebung werden Daten zu Beschäftigung und Arbeitslosigkeit erfasst ebenso wie zu einem breiten Spektrum anderer Arbeitsmarkt-Variablen, von denen in dieser Meldung nur auf eine kleine Auswahl eingegangen wird.

 

EUabb1 2018

 

Ein Drittel der Mitgliedstaaten hat das jeweilige Europa 2020-Beschäftigungsziel bereits erreicht

Im Vergleich zu 2016 stieg die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen im Jahr 2017 in allen Mitgliedstaaten, mit Ausnahme von Dänemark, wo sie rückläufig war (-0,5 Prozentpunkte, Pp.). Am stärksten stieg sie in Bulgarien (+3,6 Pp.), Slowenien (+3,3 Pp.), Portugal (+2,8 Pp.), Rumänien (+2,5 Pp.), Kroatien (+2,2 Pp.) und Estland (+2,1 Pp.). Erwerbstätigenquoten über 75% wurden in Schweden (81,8%), Deutschland (79,2), Estland (78,7%), der Tschechischen Republik (78,5%), dem Vereinigten Königreich (78,2%), den Niederlanden (78,0%), Dänemark (76,9%), Litauen (76,0%) und Österreich (75,4%) verzeichnet. Von diesen Mitgliedstaaten haben die Tschechische Republik, Deutschland, Estland, Litauen und Schweden 2017 bei diesem Indikator ihre nationalen Zielwerte für 2020 bereits erreicht oder übertroffen, was auch für Irland, Kroatien, Lettland und Malta zutrifft.

Die niedrigste Erwerbstätigenquote wurde hingegen in Griechenland (57,8%) registriert, obwohl sie im Jahresverlauf zugenommen hatte (+1,6 Pp.), gefolgt von Italien (62,3%, +0,7 Pp.), Kroatien (63,6%, +2,2 Pp.), sowie Spanien (65,5%, +1,6 Pp.).


Beschäftigungsgefälle zwischen Frauen und Männern in Litauen am geringsten, in Malta am größten

Die Erwerbstätigenquoten von Männern und Frauen wiesen 2017 in vielen Mitgliedstaaten nach wie vor erhebliche Unterschiede auf.

Am geringsten waren diese bei Frauen und Männern im Alter von 20 bis 64 Jahren in Litauen (mit 75,5% bei den Frauen gegenüber 76,5% bei den Männern bzw. -1,0 Pp.), Finnland (-3,5 Pp.), Schweden (-4,0 Pp.) und Lettland (-4,3 Pp.).

Am anderen Ende der Skala wies Malta (mit 58,0% bei den Frauen gegenüber 84,1% bei den Männern bzw. -26,1 Pp.) die größten Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenquoten von Frauen und Männern auf. Große Diskrepanzen wurden auch aus Italien (-19,8 Pp.) und Griechenland (-19,7 Pp.) gemeldet.

Auf EU-Ebene lag der Unterschied zwischen der Erwerbstätigenquote bei den Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren (66,5) und den Männern derselben Altersgruppe (78,0%) im Jahr 2017 bei -11,5 Prozentpunkten.

Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen auf Höchststand in der EU

Von 28,4% im Jahr 2002 ist die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen in der EU stetig gestiegen und lag 2017 bei 57,1%. Der Anstieg war bei den Frauen ausgeprägter (von 29,1% im Jahr 2002 auf 50,9% im Jahr 2017) als bei den Männern (von 48,2% 2002 auf 63,7% 2017). Infolgedessen verringerte sich der Unterschied zwischen den Erwerbstätigenquoten von Frauen und Männern im Alter von 55 bis 64 Jahren in der EU von 19,1 Prozentpunkten im Jahr 2002 auf 13,8 Prozentpunkte im Jahr 2017.

In Schweden, Deutschland, Dänemark und Estland haben mehr als zwei Drittel der Personen im Alter von 55 bis 64 Jahren eine Beschäftigung

Im Jahr 2017 war in zwanzig EU-Mitgliedstaaten mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Alter von 55 bis 64 Jahren erwerbstätig. Die höchste Erwerbstätigenquote für diese Altersgruppe wurde in Schweden (76,4%) registriert, darauf folgten Deutschland (70,1%), Dänemark (68,9%), Estland (68,1%), Litauen (66,1%), die Niederlande (65,7%) und das Vereinigte Königreich (64,1%). Die niedrigsten Erwerbstätigenquoten wurden aus Griechenland (38,8%), Luxemburg (39,8%), Kroatien (40,3%) und Slowenien (42,7%) gemeldet. Im Vergleich zu 2016 stieg die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen im Jahr 2017 in allen EU-Mitgliedstaaten an.

Geographische Informationen
Die Europäische Union (EU) umfasst Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, die Slowakei, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich.

Die Daten für Frankreich, einschließlich des Europa 2020-Zielwertes, beinhalten keine Daten für die überseeischen Departements.

Methoden und Definitionen
Bei der Arbeitskräfteerhebung (AKE) handelt es sich um eine umfassende Stichprobenerhebung in Privathaushalten. Die Daten der AKE beziehen sich auf die Wohnbevölkerung und ihre Ergebnisse somit auf das Wohnsitzland der Erwerbstätigen und nicht auf das Land, in dem diese Personen beschäftigt sind. Dieser Unterschied kann in Ländern mit hohen Zahlen von grenzüberschreitenden Pendlern erheblich sein. Weitere Informationen finden sich in der Eurostat-Veröffentlichung zur AKE in der EU.

Die in diesem Artikel enthaltenen Jahresergebnisse werden als Durchschnitt der vierteljährlichen Ergebnisse berechnet.

Die Erwerbstätigenquote gibt den Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung derselben Altersgruppe in Prozent an. Der Erwerbsstatus wird anhand der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation gemessen. Die Erwerbssituation des Einzelnen hängt vom Arbeitsplatzangebot ab bzw. davon, ob er sich dazu entschließt oder bereit ist, eine Arbeit anzunehmen.

 

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