Wie sich die Digitalisierung in der Arbeitswelt auswirkt

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
IAQ2

Technik garantiert nicht »Gute Arbeit«  

Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt – aber nicht nur die Technik, auch wirtschaftliche und soziale Faktoren spielen dabei eine Rolle: Wie sich Innovationen, Beschäftigung und Arbeitsplatzqualität wechselseitig beeinflussen, untersuchte das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) in einem internationalen Forschungsprojekt. Die Ergebnisse sind im aktuellen IAQ-Report veröffentlicht.

Innovative Betriebe schaffen mehr und stabilere Arbeitsplätze als ihre traditionell aufgestellten Mitbewerber, so das Ergebnis der IAQ-Auswertung aus dem IAB-Betriebspanel. Davon profitieren allerdings vor allem qualifizierte Arbeitskräfte, die Zahl gering qualifizierter Beschäftigter geht zurück. »Das bedeutet aber nicht, dass Innovationen durchgängig mit höheren Qualifikationen und besserer Arbeit einhergehen«, betont das IAQ-Forschungsteam um Dr. Karen Jaehrling. Das zeigen Fallstudien in zwei Wachstumsbranchen – der Handelslogistik und der Computerspielbranche.

Kein Garant für »Gute Arbeit«

Dabei können auch einfache Routine-Tätigkeiten zunehmen, die durch die neuen Technologien noch stärker zerlegt und abgewertet werden, wie das Beispiel der Handelslogistik zeigt. »Umgekehrt sind auch kreative Tätigkeiten mit steigenden Qualifikationsanforderungen kein Garant für ‚gute Arbeit‘, etwa in der Computerspielbranche, wenn die Entlohnung gering, die Arbeitszeiten lang und die Beschäftigung unsicher sind«, so Projektleiterin Dr. Karen Jaehrling.

Die Ursache dafür sieht die Forscherin vor allem in den aktuellen Marktdynamiken in beiden Branchen. »Die Digitalisierung läuft eben nicht im luftleeren Raum ab, sondern trifft auf einen ökonomischen Kontext, der sich negativ auf die Arbeitsqualität niederschlägt«, so Jaehrling.

Ihr Fazit: »Gerade in Wirtschaftsbereichen jenseits der traditionellen Kernbranchen der deutschen Wirtschaft fehlt es vielfach an Rahmenbedingungen und durchsetzungsfähigen Akteuren. Sie könnten die Impulse, die von Arbeitskräftemangel und demographischem Wandel ausgehen, in verbesserter Arbeitsqualität ummünzen«.

        

  LINKS  

 

Jedes zweite Unternehmen bietet KI-Weiterbildung an - Engagement aber noch begrenzt
Hoher Weiterbildungsbedarf, aber geringe Umsetzung Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter im Bereich Künstliche Intelligenz (...
BA-Etat 2025: Milliardenbudget für Weiterbildung und moderne IT-Lösungen
Bundesagentur für Arbeit setzt auf Weiterbildung und Digitalisierung Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen und plant trotz konjunktureller Belastungen umfangreiche Investitionen in die Fachkräftesicherung...
DGB: Fachkräftesicherung? Nur mit guten Arbeitsbedingungen!
Fachkräftemangel und Arbeitsbedingungen: Der DGB-Index Gute Arbeit 2024 Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen sieht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Stärkung des Fachkräftepotenzials als vordringliche Aufgabe an....

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.