BA-X (Mai 2018): Der Arbeitskräftebedarf bleibt hoch
BA-Stellenindex für Deutschland im Mai 2018.
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist im Mai 2018 nach einer kurzen Stagnationsphase um 2 Punkte auf 253 Punkte gestiegen. Damit erreicht er wieder den Höchststand vom letzten Dezember und signalisiert so einen ungebrochen hohen Arbeitskräftebedarf in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der BA-X um 20 Punkte höher aus.
In fast allen Branchen sind im Mai 2018 mehr Stellen zu besetzen als im Mai des letzten Jahres. Prozentual am stärksten zugenommen hat der Mitarbeiterbedarf bei Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnik. Auch im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel ist die Kräftenachfrage stark gestiegen. Weniger Arbeitskräfte als im Vorjahr werden derzeit lediglich im Bildungs- und Erziehungswesen gesucht.
Rund jede dritte gemeldete Stelle wird aus dem Handel- und Logistiksektor, dem Verarbeitenden Gewerbe oder dem Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Knapp ein weiteres Drittel kommt von Zeitarbeitsunternehmen.
Auf welche Faktoren ist der hohe Bedarf an Arbeitskräften zurückzuführen? Als Hauptgrund ist die konjunkturelle Lage zu nennen, die – selbst wenn die Erwartungen derzeit verhaltener werden – weiterhin sehr gut ist. Auch der historisch hohe Beschäftigungsstand führt dazu, dass mehr Menschen ihren Arbeitsplatz wechseln. Das lässt den Ersatzbedarf steigen. Zudem erhöht die wachsende Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung den Bedarf an Arbeitskräften. Darüber hinaus treten in technischen Berufsfeldern, bei Bauberufen sowie in einigen Gesundheits- und Pflegeberufen zunehmend Engpässe bei der Stellenbesetzung auf.
Auch das spiegelt sich im hohen Stand des BA-X wider, weil Arbeitsstellen länger vakant bleiben:
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
VERWEISE