IAB-Arbeitsmarktbarometer 6/2018: Abbau der Arbeitslosigkeit verlangsamt sich

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
IAB

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,5 auf 103,6 Punkte. Damit sinkt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zum dritten Mal in Folge. Vor allem die Erwartungen für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit geben nach und liegen nur noch leicht im positiven Bereich.

»Die internationalen Handelskonflikte hinterlassen in der deutschen Konjunktur erste Spuren«, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers gibt um 0,2 Punkte gegenüber dem Vormonat nach. Der aktuelle Stand von 106,6 Punkten zeigt aber noch immer ein starkes Beschäftigungswachstum über die kommenden Monate an. »Der Beschäftigungsaufschwung wird zwar etwas schwächer, ist insgesamt aber wenig anfällig für konjunkturelle Schwankungen«, erklärt Weber. Das liege am robusten Wachstum in vielen Dienstleistungsbereichen und an der niedrigen Entlassungsquote. Zudem puffere die hohe Zuwanderung die alterungsbedingte Schrumpfung des Arbeitsmarkts noch ab.

Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers geht allerdings verglichen mit dem Vormonat um 0,7 auf 100,6 Punkte zurück. »Ohne kräftige Konjunktur wird es für einen deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit nicht mehr reichen«, so Weber. In der Tendenz sei aber immer noch eine eher günstige Entwicklung zu erwarten. Selbst bei Flüchtlingen sei keine steigende Arbeitslosigkeit festzustellen.

 

AB AMB 06 2018.1

AB AMB 06 2018.2



Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

 

 

3. Quartal 2024: Entwicklung der Erwerbstätigkeit schwächt sich ab
Beschäftigungsentwicklung: Schwacher Anstieg im Dienstleistungssektor prägt 3. Quartal 2024 Im 3. Quartal 2024 waren rund 46,1 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis)...
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2024
BA: »Weiter kaum Herbstbelebung«  »Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr weitgehend aus. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Oktober zwar abgenommen; wie schon im Vormonat waren die Rückgänge aber sehr...
Erwerbstätigkeit im September 2024: Leicht gesunken
Im September 2024 waren rund 46,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.