Bildschirmarbeit gewinnt in vielen Berufen an Bedeutung

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
BAuA3

Nutzung des Computers birgt Chancen und Risiken 

Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet voran. Mehr als vier von fünf Erwerbstätigen nutzen häufig oder manchmal einen Computer für die Arbeit. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Berufsgruppen. Zwar haben die Nutzer einen erweiterten Handlungsspielraum, berichten jedoch über erhöhten Arbeitsdruck. Zudem geben sie an, häufiger unter Augenschmerzen und emotionaler Erschöpfung zu leiden als andere Erwerbstätige.

Das zeigen Ergebnisse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012, die das jetzt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichte Faktenblatt »Berufliche Computernutzung: Chancen und Risiken für Erwerbstätige« zusammenfasst.

Im Vergleich zur BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006 ist die Arbeit am Bildschirm insgesamt in Deutschland leicht angestiegen. In der Erhebung 2012 gaben zwei Drittel der Befragten an, häufig einen Computer beruflich zu nutzen. Weitere 16 Prozent nutzen ihn manchmal. Dabei verbringen die Beschäftigten knapp die Hälfte ihrer Arbeitszeit am Rechner. Bezüglich der Geschlechter gibt es keine Unterschiede bei der Nutzung. Jedoch zeigen sich deutliche Unterschiede hinsichtlich des Bildungsniveaus. Während 87 Prozent der Erwerbstätigen mit höchstem Bildungsniveau häufig am Computer arbeiten, reduziert sich der Anteil auf 46 Prozent bei denen mit einem niedrigen Niveau. In Büro, Verwaltung und technischen Berufen arbeiten über 90 Prozent der Beschäftigten häufig am Computer. Hingegen verringert sich in Bauberufen (20 Prozent) oder in der Landwirtschaft sowie im Gartenbau (33 Prozent) der Anteil deutlich. Der letztgenannte Bereich weist jedoch einen starken Anstieg auf. 2006 nutzten hier nur 21 Prozent häufig den Rechner. Insgesamt hat die häufige Nutzung des Computers jedoch in allen Berufsgruppen zugenommen.

Erwerbstätige, die häufig einen Rechner nutzen, haben seltener monotone Arbeiten auszuführen und einen höheren Handlungsspielraum. So können sie sich beispielsweise deutlich häufiger ihre Arbeit selbst einteilen. Hingegen stehen sie häufiger unter Termin- oder Leistungsdruck (57 Prozent) als die Beschäftigten, die ohne einen Computer auskommen (39 Prozent). Die Unterschiede bestehen unabhängig vom Bildungsniveau und der Berufsgruppe.

Hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Situation klagen häufige Computernutzer öfter über Augenbeschwerden bei und nach der Arbeit (22 Prozent) als andere (15 Prozent). Auch berichten die Erwerbstätigen, die häufig den Computer nutzen, häufiger über emotionale Erschöpfung (27 Prozent bei Computernutzern/19 Prozent bei anderen). Zudem finden sich Unterschiede bei einzelnen psychosomatischen Beschwerden. Unabhängig davon, ob ein Computer häufig genutzt wird oder nicht, sind jedoch 90 Prozent der Erwerbstätigen mit ihrer Arbeit zufrieden.

  

 

Jedes zweite Unternehmen bietet KI-Weiterbildung an - Engagement aber noch begrenzt
Hoher Weiterbildungsbedarf, aber geringe Umsetzung Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter im Bereich Künstliche Intelligenz (...
BA-Etat 2025: Milliardenbudget für Weiterbildung und moderne IT-Lösungen
Bundesagentur für Arbeit setzt auf Weiterbildung und Digitalisierung Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen und plant trotz konjunktureller Belastungen umfangreiche Investitionen in die Fachkräftesicherung...
DGB: Fachkräftesicherung? Nur mit guten Arbeitsbedingungen!
Fachkräftemangel und Arbeitsbedingungen: Der DGB-Index Gute Arbeit 2024 Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen sieht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Stärkung des Fachkräftepotenzials als vordringliche Aufgabe an....

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.