BA-X (September 2018): Nachfrage bleibt auf sehr hohem Niveau
BA-Stellenindex für Deutschland im September 2018.
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist im September 2018 nach dem zwischenzeitlichen Rückgang im letzten Monat wieder um 5 Punkte auf 257 Punkte gestiegen. Seit Dezember des letzten Jahres bewegt sich der BA-X kontinuierlich über der 250-Punkte-Marke und dokumentiert damit den höchsten Arbeitskräftebedarf seit Einführung des Index im Jahr 2005. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der BA-X aktuell um 13 Punkte höher.
Jede dritte gemeldete Stelle wird aus dem Handel, dem Logistiksektor, dem Verarbeitenden Gewerbe oder dem Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Knapp ein weiteres Drittel kommt von Zeitarbeitsunternehmen.
Warum ist der Bedarf an Arbeitskräften so hoch? Als Hauptgrund ist die konjunkturelle Lage zu nennen, die – selbst wenn die Erwartungen derzeit verhaltener werden – weiterhin sehr gut ist. Auch der historisch hohe Beschäftigungsstand führt dazu, dass mehr Menschen ihren Arbeitsplatz wechseln. Diese erhöhte Fluktuation trägt zu einem hohen Stand an zu besetzenden Arbeitsstellen bei. Zudem erhöht die wachsende Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung den Bedarf an Arbeitskräften. Darüber hinaus treten in technischen Berufen, in Bauberufen sowie in einigen Gesundheits- und Pflegeberufen Engpässe bei der Stellenbesetzung auf.
Auch das spiegelt sich im hohen Stand des BA-X wider, weil Arbeitsstellen länger vakant bleiben:
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.