OECD: Regionen und Städte im Überblick 2018
Regionale wirtschaftliche und soziale Unterschiede sind in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt. Doch wie haben sich die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen tatsächlich entwickelt? Wachsen Länder zusammen oder driften sie wirtschaftlich und sozial auseinander?
Das Bild unter den OECD-Ländern ist hier uneinheitlich. Die Mehrheit der Länder - darunter auch Deutschland - scheint eher zusammenzuwachsen. In einer großen Minderheit geht die Entwicklung jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Dies geht aus der neuen OECD-Publikation »Regions and Cities at a Glance« hervor, die heute veröffentlicht wurde.
So ist zwischen 2011 und 2016 in Deutschland und 15 weiteren OECD-Ländern die Wirtschaftsleistung pro Kopf in den wirtschaftlich schwachen Regionen stärker gewachsen als in den wirtschaftlich starken Regionen (in Deutschland entsprechen Regionen den Bundesländern). In 13 untersuchten Ländern sind dagegen wirtschaftlich starke Regionen schneller gewachsen als schwache und die Unterschiede haben sich somit vergrößert (Indikator 1.5).
Deutschland gehört auch zu den Ländern, in denen sich zwischen 2010 und 2016 die Arbeitsproduktivität zwischen den Regionen angenähert hat (Indikator 1.10). Auch die regionalen Bildungsunterschiede (bezogen auf Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung) sind zurückgegangen (Indikator 2.2). Das gleiche gilt für die Haushaltseinkommen (Indikator 2.7) und die im OECD-Vergleich eher geringen regionalen Unterschiede bei der Lebenserwartung (Indikator 2.12).
Die Studie enthält eine Fülle weiterer Indikatoren zu regionalen Unterschieden bei Wirtschaftskraft, Wirtschaftsdynamik und Lebensqualität sowie zum ersten Mal auch Daten zur Integration von Migranten auf regionaler Ebene. Allerdings sind diese Werte aufgrund des sehr unterschiedlichen Zuschnitts der Regionen (wie etwa in Deutschland zwischen Flächen- und Stadtstaaten) nur eingeschränkt vergleichbar.
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