Mit Erasmus+ Auslandsaufenthalte in Studium und Ausbildung erhöhen
Mehr Studierende, Auszubildende, Schülerinnen und Schüler sowie Fachkräfte im Bildungs- und Jugendbereich sollen durch einen Auslandsaufenthalt wertvolle Lernerfahrungen sammeln. Dieses Ziel eint die für Bildung zuständigen Ministerinnen und Minister der Europäischen Union (EU). Dafür sollen die Mittel für das EU-Programm Erasmus+ mehr als verdoppelt werden. Mit »AusbildungWeltweit« ergänzt Deutschland die europäischen Anstrengungen durch eine nationale Initiative. Das neue Programm soll mehr Auszubildenden Erfahrungen auch im außereuropäischen Ausland ermöglichen.
»Europa erleben: Erasmus+ steht dafür wie wohl kein anderes Programm der Europäischen Union. Mehr als zehn Millionen Menschen haben in den vergangenen 30 Jahren mit Erasmus das europäische Motto hautnah erfahren: in Vielfalt geeint. Diese Erfolgsgeschichte schreiben wir fort. Wir wollen die Mittel für Erasmus+ mehr als verdoppeln. In Zeiten der Abschottung braucht es mehr Verständnis füreinander und mehr Begegnung miteinander. Dazu trägt Erasmus seit Jahrzehnten bei. Erasmus+ ist Garant für mehr Zusammenhalt in Europa«, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, auf dem Bildungsministerrat in Brüssel. Dort brachten die Bildungsministerinnen und –minister der EU die nächste Generation des Erasmus-Programms auf den Weg. Die Mittel für die nächste Programmlaufzeit 2021 bis 2027 sollen auf 30 Milliarden Euro verdoppelt werden. Dabei steigen die Ausgaben für die berufliche Bildung auf 5 Milliarden Euro. Das neue Programm Erasmus+ verfolgt das ehrgeizige Ziel, dreimal so viele Menschen zu erreichen als bisher.
»Auslandsaufenthalte sind eine Bereicherung: persönlich und beruflich. Sie öffnen neue Horizonte und fördern Kompetenzen, die in unserer Lebens- und Arbeitswelt zunehmend gefragt sind. Motivation, Verantwortungsbereitschaft, Fremdsprachen und die Offenheit für andere Kulturen und Perspektiven, aber auch neue Freunde: Wer Zeit im Ausland verbracht hat, kehrt um vieles reicher zurück«, betonte Bundesministerin Anja Karliczek. Eine vom BMBF beauftragte Studie zeigt, dass bereits 38 Prozent der Studierenden Erfahrungen im Ausland sammeln. Bei den Auszubildenden sind es 5,3 Prozent.
»Wir wollen, dass noch mehr Azubis wertvolle Auslandserfahrung sammeln. Deshalb starten wir heute unser nationales Programm AusbildungWeltweit. Damit wollen wir mehr Azubis Erfahrungen in der Welt ermöglichen und die Attraktivität unseres deutschen Systems der beruflichen Bildung weiter stärken«, sagte Karliczek. »Unser berufliches Bildungssystem ist international sehr anerkannt, das zeigen mir viele Gespräche bei meinen Auslandsreisen. Kein Wunder: Dank der beruflichen Bildung ist die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland so niedrig wie nirgendwo sonst in Europa.« Die Azubis und die Ausbilderinnen und Ausbilder, die mit AusbildungWeltweit ins Ausland gehen, sind Botschafter für das erfolgreiche deutsche Berufsbildungssystem und blicken gleichzeitig über den nationalen Tellerrand.
Hintergrund
Erasmus+ ist das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. 2021 startet eine neue Programmgeneration. Hierfür hat die Europäische Kommission Ende Mai 2018 einen Vorschlag vorgelegt. Am 26.11.2018 hat der EU-Bildungsministerrat eine »teilweise allgemeinen Ausrichtung« zum neuen Erasmus+ Programm verabschiedet.
AusbildungWeltweit ist ein nationales Programm zur Förderung von Auslandsaufenthalten für Auszubildende sowie Ausbilderinnen und Ausbilder. Wie der Name verspricht, ermöglicht das Förderprogramm u.a. Auslandspraktika für Auszubildende auf der ganzen Welt. Ausgenommen sind nur die derzeit 33 europäischen Länder, die durch Erasmus+ abgedeckt sind, sowie Länder, für die das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausgesprochen hat. Die Förderdauer für Auszubildende beträgt 3 Wochen bis 3 Monate.
VERWEISE