Deutschland hat die niedrigste Jugenderwerbslosigkeit in der EU
Für die gesamte EU lag - nach Ergebnissen von Eurostat - die entsprechende Quote bei 22,6 %. Damit war in der EU nahezu jeder vierte junge Mensch, der arbeiten wollte und konnte, ohne Arbeit. Insgesamt waren im Juni 2012 fast 5,5 Millionen junge Menschen in der EU erwerbslos.
Eine ähnlich niedrige Jugenderwerbslosenquote wie Deutschland wiesen im Juni dieses Jahres nur Österreich mit 8,8 % und die Niederlande mit 9,3 % auf. Die mit Abstand höchsten Erwerbslosenquoten fanden sich in Griechenland mit 52,8 % und in Spanien mit 52,7 %.
In den meisten EU-Staaten hat die Jugenderwerbslosigkeit seit dem Beginn der Wirtschaftskrise zugenommen. Sie ist auch im vergangenen Jahr weiter angewachsen: Seit Juni 2011 ist sie im EU-Durchschnitt von 21,2 % um 1,4 Prozentpunkte angestiegen. Im April 2008 - vor der Wirtschaftskrise - hatte sie nur 15,2% betragen. Besonders deutlich ist die Quote seit Juni 2011 in Ländern gestiegen, die bereits vor einem Jahr die höchste Jugenderwerbslosigkeit hatten: in Griechenland um 8,9 Prozentpunkte (bis April 2012), in Portugal um 7,1 Prozentpunkte und in Spanien um 6,8 Prozentpunkte. Deutschland hingegen konnte die Jugenderwerbslosigkeit sowohl gegenüber dem Vorjahr (- 0,9 Prozentpunkte) als auch gegenüber April 2008 (- 2,7 Prozentpunkte) senken.
Bei internationalen Vergleichen der Jugenderwerbslosenquoten sollte berücksichtigt werden, ob in Ländern mit einer angespannten Arbeitsmarktlage möglicherweise ein deutlich größerer Teil der Jugendlichen im Bildungssystem verbleibt. Die verfügbaren aktuellsten Zahlen zur Bildungsbeteiligung für 2010 belegen dies jedoch nicht. Der Anteil der 15- bis 24-Jährigen in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung unterscheidet sich in Ländern mit einer hohen Jugenderwerbslosigkeit nicht wesentlich vom EU-Durchschnitt. Die Bildungsbeteiligung betrug 2010 in Griechenland 63,2 % und in Spanien 59,9 %, der EU-Durchschnitt lag bei 61,0 %.
Die Erwerbslosenzahlen werden auf Basis der EU-weit durchgeführten Arbeitskräfteerhebung nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bestimmt. Dies ermöglicht internationale Vergleiche. Die hier dargestellten Monatsergebnisse sind um saisonale und irreguläre Einflüsse bereinigt.
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