BA-X (Dezember 2018): Personalbedarf zum Jahresende anhaltend hoch
BA-Stellenindex für Deutschland im Dezember 2018
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist von November auf Dezember 2018 um einen Punkt auf 253 Punkte gestiegen. Damit bewegt sich der BA-X seit einem Jahr anhaltend über der 250-Punkte-Marke und hat sich auf einem sehr hohen Niveau eingependelt.
Im Vergleich zum Dezember 2017 zeigt sich der BA-X unverändert. Dass im Vorjahresvergleich kein Anstieg mehr zu verzeichnen ist, hängt vor allem mit weniger Neuzugängen an gemeldeten Stellen zusammen. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen hingegen ist in fast allen Branchen höher als vor einem Jahr. Deutlich mehr Stellenofferten als im Vorjahr gab es vor allem im Baugewerbe, im öffentlichen Dienst oder auch im Gesundheitswesen. Im Unterschied dazu sind insbesondere die Stellengesuche von Verkehrs- und Logistikunternehmen rückläufig.
Insgesamt sind 15 Prozent des Stellenbestands dem Handel- und Logistiksektor zuzuordnen. Weitere 10 Prozent stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und 9 Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Knapp ein Drittel der gemeldeten Stellen kommt von Zeitarbeitsunternehmen, wobei über die Einsatzbranche, in der der konkrete Bedarf besteht, keine Aussagen möglich sind.
Warum ist der Bedarf an Arbeitskräften so nachhaltig hoch? Als Hauptgrund ist die anhaltend gute konjunkturelle Lage zu nennen. Auch der historisch hohe Beschäftigungsstand führt dazu, dass mehr Menschen ihren Arbeitsplatz wechseln. Diese erhöhte Fluktuation trägt zu einem hohen Stand an zu besetzenden Arbeitsstellen bei. Zudem erhöht die wachsende Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung den Bedarf an Arbeitskräften. Darüber hinaus treten in technischen Berufen, in Bauberufen sowie in manchen Gesundheits- und Pflegeberufen Engpässe bei der Stellenbesetzung auf. Auch das spiegelt sich im hohen Stand des BA-X wider, weil Arbeitsstellen länger vakant bleiben.
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt.
Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.