Über Grenzen hinweg verbunden?

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Betriebsrat

Arbeitnehmerinteressen in multinationalen Unternehmen 

Wer in einem internationalen Unternehmen arbeitet, muss sich den Entscheidungen der obersten Ebene beugen. Kommt es zu Stellenabbau und Standortschließungen betrifft das jedoch alle. Wie gut dabei die Interessenvertretung funktioniert, hat das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersucht.

Weltweit gibt es mehr als 100.000 multinationale Unternehmen, die rund ein Drittel des weltweiten Handelsvolumens auf sich vereinen und mehr als 77 Millionen Menschen beschäftigen. Nationale Betriebsräte und Gewerkschaften stehen damit vor Herausforderungen, denn sie beeinflussen Entscheidungen, die auf übergeordneten Managementebenen getroffen werden, nur begrenzt. Einzelne Standorte desselben Konzerns stehen oft in direktem Wettbewerb zueinander. Mit der Konsequenz, dass bei Verlagerungen die Betriebsräte der Gefahr ausgesetzt sind, sich gegenseitig auszuspielen. Zudem ist die Interessenvertretung äußerst komplex. Beteiligt sind Betriebsräte und Gewerkschaften in den einzelnen Standortländern als auch grenzüberschreitende Gremien wie den Europäischen Betriebsräte oder sogenannten Weltbetriebsräten.

Zentrales Ergebnis der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Studie ist, dass die Arbeitnehmerseite umso mehr Chancen hat, je stärker die Kommunikation zwischen den verschiedenen Interessenvertretungsebenen ausgeprägt ist. »Gerade die Verbindung zwischen Betriebsräten und Gewerkschaften auf nationaler Ebene und Europäischen Betriebsräten ist ein entscheidender Faktor für die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit der Interessenvertretung in multinationalen Unternehmen«, stellt IAQ-Forscherin Dr. Sophie Rosenbohm heraus. »Wie unsere Fallstudien aus zehn Unternehmen zeigen, können die Informationen aus den Europäischen Betriebsräten helfen, die Position lokaler Interessenvertreter in Verhandlungen mit dem Management über Stellenabbau oder Verlagerungen zu stärken«, so Projektleiter Prof. Dr. Thomas Haipeter.

  

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