BA-X (Januar 2019): Arbeitskräftenachfrage zu Jahresbeginn stabil
BA-Stellenindex für Deutschland im Januar 2019
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist von Dezember auf Januar um einen Punkt auf 255 Punkte gestiegen. Damit hält der BA-X seit über einem Jahr fortwährend sein hohes Niveau von mehr als 250 Punkten und signalisiert einen anhaltend hohen Personalbedarf von Betrieben und Verwaltungen.
Im Vergleich zum Januar 2018 zeigt sich der BA-X um 4 Punkte höher. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist in fast allen Branchen höher als vor einem Jahr. Deutlich mehr Stellenofferten als im Vorjahresmonat gab es vor allem im öffentlichen Dienst, im Gesundheitswesen, im Handel und im Baugewerbe. Auch im Bereich der Energiewirtschaft liegt die Nachfrage deutlich über dem Vorjahresstand. Im Unterschied dazu sind die Stellengesuche von Verkehrs- und Logistikunternehmen sowie im Bildungs- und Sozialbereich rückläufig.
Insgesamt sind 15 Prozent des Stellenbestands dem Handel- und Logistiksektor zuzuordnen. Weitere 10 Prozent stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und 9 Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Knapp ein Drittel der gemeldeten Stellen kommt von Zeitarbeitsunternehmen, wobei über die Einsatzbranche, in der der konkrete Bedarf besteht, keine Aussagen möglich sind.
Warum ist der Bedarf an Arbeitskräften so nachhaltig hoch? Als Hauptgrund ist die anhaltend gute konjunkturelle Lage zu nennen. Auch der historisch hohe Beschäftigungsstand führt dazu, dass mehr Menschen ihren Arbeitsplatz wechseln. Diese erhöhte Fluktuation trägt zu einem hohen Stand an zu besetzenden Arbeitsstellen bei. Zudem erhöht die wachsende Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung den Bedarf an Arbeitskräften. Darüber hinaus treten in technischen Berufen, in Bauberufen sowie in manchen Gesundheits- und Pflegeberufen Engpässe bei der Stellenbesetzung auf. Auch das spiegelt sich im hohen Stand des BA-X wider, weil Arbeitsstellen länger vakant bleiben.
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt.
Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.