Rekord bei Beschäftigung von Ingenieuren
VDI-/IW-Ingenieurmonitor 3. Quartal 2015: Arbeitslosenquote liegt mit 2,2 Prozent auf Vollbeschäftigungsniveau
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ingenieurberufen war seit der Wiedervereinigung noch nie so hoch wie derzeit: Zwischen dem vierten Quartal 2012 und dem ersten Quartal 2015 stieg sie um 6,7 Prozent auf 831.000 - deutlich stärker als bei sonstigen Akademikerberufen (5,4 Prozent) oder im Durchschnitt aller Berufe (3,4 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt der neue Ingenieurmonitor, den der VDI und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vierteljährlich erstellen.
Die Arbeitslosigkeit ist weiter zurückgegangen. Insgesamt waren im dritten Quartal monatsdurchschnittlich 28.138 Personen in Ingenieurberufen arbeitslos gemeldet - 0,4 Prozent weniger als im gleichen Quartal des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 2,2 Prozent und damit auf Vollbeschäftigungsniveau.
Erfreulich ist auch die Tendenz bei offenen Ingenieurstellen: Im dritten Quartal des Jahres gab es monatsdurchschnittlich 62.790 Vakanzen. Bezogen auf die Zahl der Erwerbstätigen in Ingenieurberufen entspricht dies einer Quote von 5,1 Prozent. Sie liegt damit deutlich über dem Anteil der Beschäftigten in Ingenieurberufen, die sich jährlich in den Ruhestand verabschieden. Offensichtlich planen die Unternehmen also, den Anteil der Ingenieure an ihren Belegschaften weiter aufzustocken.
Knapp ein Drittel (20.440) aller offenen Stellen entfiel im dritten Quartal 2015 auf den Schwerpunkt Bau, Vermessung, Gebäudetechnik, Architekten. Auf dem zweiten Platz folgten die Ingenieurberufe der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 15.130 Vakanzen. Hohe Nachfrage gab es außerdem in den Sektoren Energie-/Elektrotechnik (12.750) sowie Technische Forschung/Produktionssteuerung (10.310).
Mit Ausnahme der Arbeitsmarktregion Berlin/Brandenburg, die mit einem Verhältnis von 90 offenen Stellen je 100 Arbeitslose eine eher getrübte Perspektive bot, liegt in sämtlichen Bundesländern weiterhin ein Engpass in den Ingenieurberufen vor. Allen voran in den südlichen Flächenländern Baden-Württemberg und Bayern übertrifft die Arbeitskräftenachfrage das entsprechende Angebot in den Ingenieurberufen um ein Vielfaches.
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