Mitarbeiter aus der EU bereichern den deutschen Arbeitsmarkt
Deutsche Sprachkenntnisse sind wichtigste Einsatzvoraussetzung
Angesichts eines in vielen Bereichen leergefegten Arbeitsmarktes heißt es für Unternehmen, auf der Suche nach Beschäftigten kreativ zu werden und Horizonte zu erweitern. Eine Möglichkeit, dem Mangel an geeigneten Arbeitskräften zu begegnen, ist die Rekrutierung im EU-Ausland. Viele Unternehmen in Deutschland beschäftigen schon heute Mitarbeitende aus anderen EU-Staaten. Ihnen sind dabei besonders deutsche Sprachkenntnisse sowie die tatsächlich vorhandenen Kenntnisse und Qualifikationen der Bewerber wichtig. Formale Qualifikationen und anerkannte Abschlüsse sind eher zweitrangig. Das belegt eine Umfrage des Personalunternehmens Orizon bei über 1.000 Personalverantwortlichen.
Dem Arbeitsmarkt in Deutschland blühen in den nächsten Jahren weitere Engpässe. Laut einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung benötigt Deutschland bis 2060 jedes Jahr etwa 114.000 Zuwanderer aus EU-Staaten, um das demografiebedingt geringere Arbeitskräfte-Angebot auf ein »für die Wirtschaft verträgliches Maß« zu beschränken.[1] Schon heute beschäftigen viele Unternehmen Mitarbeitende aus dem EU-Ausland, wie eine Orizon-Befragung unter Personalverantwortlichen zeigt. Von den Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten haben deutlich über zwei Drittel (69 Prozent) EU-Bürger in ihren Reihen, bei den kleinen Betrieben mit unter 100 Mitarbeitenden sind es etwas weniger als die Hälfte (47 Prozent).
Die wichtigste Einsatzvoraussetzung für EU-Bürger ist aus Sicht der Personalverantwortlichen eindeutig fortgeschrittenes Deutsch. So sollten aus Sicht der Befragten Arbeitsanweisungen in Deutsch verstanden werden und einfache Unterhaltungen möglich sein. Auf Platz 2 rangieren die tatsächlich vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten der Bewerber - diese werden somit wichtiger eingeschätzt als formale Qualifikationen und anerkannte Abschlüsse, die erst auf Rang 3 folgen.
Unionsbürger bereichern den Arbeitsmarkt
»Auch bei Orizon arbeiten viele Menschen aus dem europäischen Ausland«, sagt Dr. Dieter Traub von Orizon. »Unseren Kunden können wir damit gut geeignete Kandidaten präsentieren - und unseren Mitarbeitenden aus dem EU-Ausland reizvolle berufliche Perspektiven in Deutschland. Eine absolute Win-Win-Situation.«
Jeder »Unionsbürger«, das heißt jeder Staatsbürger aus einem Mitgliedsland der Europäischen Union, kann sich ohne zusätzliche Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis in Deutschland niederlassen und eine Arbeit aufnehmen. Wer seine Berufsausbildung nicht hierzulande absolviert hat, muss sich in vielen Fällen um die offizielle Anerkennung seines Abschlusses kümmern - etwa über das bundesweite Programm »Foreign Skills Approval« der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder das Online-Portal des Bundes »Anerkennung in Deutschland«. Personal- und Zeitarbeitsunternehmen wie Orizon helfen bei den teils komplizierten Behördengängen und unterstützen bei der Arbeitsmarktintegration in Deutschland - teilweise sogar mit eigenen Büros vor Ort, wie etwa in der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Gerade eine Beschäftigung in der Zeitarbeit bietet EU-Bürgern ideale Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln und sich in neuer Umgebung erst einmal zu orientieren.
Hintergrund
Orizon hat im Oktober 2018 eine Online-Befragung von über 1.000 Mitarbeitenden und Verantwortlichen in Personalabteilungen in Deutschland durchgeführt. Insgesamt konnten 164 vollständig ausgefüllte Online-Fragebögen in die Auswertung einbezogen werden. Die Mehrheit der befragten Personaler arbeitet in Unternehmen der Branchen Produktion und Fertigung (28,7 Prozent), Metall und Elektro (12,2 Prozent) sowie Maschinen- und Anlagenbau (12,2 Prozent). Durchgeführt wurde die Studie von dem unabhängigen Marktforschungs- und Analyseunternehmen Lünendonk GmbH.