Zahl der Arbeitsunfälle nimmt weiter ab
Bericht Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014
Die Zahl der Arbeitsunfälle ist so niedrig wie noch nie. Mit knapp 24 Unfällen je 1.000 Vollarbeiter stabilisierte 2014 sich die Unfallquote in Deutschland. Die absolute Zahl der Arbeitsunfälle blieb mit rund 956.000 auch in 2014 unterhalb der Millionengrenze. Durch Arbeitsunfähigkeit fielen nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im vergangenen Jahr rund 1,5 Millionen Erwerbsjahre aus. Dies führte zu einem Produktionsausfall anhand der Lohnkosten von 57 Milliarden Euro. Durch Verlust an Arbeitsproduktivität gingen der deutschen Volkswirtschaft damit rund 90 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung verloren.
Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der statistische Bericht zum »Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit« (SUGA, früher Unfallverhütungsbericht), den die BAuA jetzt im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlicht hat. Als klassische Indikatoren für die Güte von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit führt der Bericht die Unfallentwicklung und die Anzahl der Berufserkrankungen auf.
Wurden 2013 noch 175.135 Fälle von Verrentung aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit verzeichnet, waren es 2014 nur noch 169.281 Fälle. Damit sind die Rentenzugänge aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit um 3,3 Prozent zurückgegangen. Dabei haben die Muskel-Skelett-Erkrankungen mit etwa acht Prozent am stärksten abgenommen. Hingegen gingen Verrentungen aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen nur um 2,4 Prozent zurück und sind mit 43,1 Prozent weiterhin die mit Abstand häufigste Ursache für eine vorzeitige Verrentung.
Im Jahr 2014 starben 2.469 Menschen an den Folgen einer Berufskrankheit. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 112 Fälle. Trotz des Verbots von Asbest 1993 gehen noch immer fast zwei Drittel dieser Todesfälle auf den Umgang mit asbesthaltigem Material zurück. Obwohl die Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitsunfälle 2014 weiter gesunken ist, gab es im vergangenen Jahr 33 tödliche Arbeitsunfälle mehr als 2013. Dabei ereigneten sich vor allem mehr Unfälle im Straßenverkehr (plus 29). Die Zahl der tödlichen Unfälle am Arbeitsplatz im Betrieb und auf dem Weg zur Arbeit ist dagegen weitgehend stabil geblieben.
Unter 100 Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenversicherung gab es 2014 rund 122 Fälle von Arbeitsunfähigkeit. Die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit änderte sich mit durchschnittlich 12 Tagen kaum. BAuA-Experten schätzen die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland für 2014 auf 543 Millionen.
Der Bericht »Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014« knüpft an den ausführlichen Bericht vom Vorjahr an und zeigt die Veränderungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz auf. Zudem enthält er Kurzberichte verschiedener Arbeitsschutzakteure wie der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), Arbeitsschutzbehörden der Länder und Träger der gesetzlichen Unfallversicherung (UVT). Daneben werden die Aktivitäten der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) dargestellt. Der diesjährige Schwerpunkt stellt Präventionsansätze aus Singapur und den USA in den Fokus und gibt einen Einblick in den XX. Weltkongress, der 2014 in Frankfurt am Main stattfand.