IAB-Arbeitsmarktbarometer 5/2019: Deutlicher Dämpfer
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai um 0,5 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 102,5 Punkten zwar noch einen guten Stand aus, dieser ist aber niedriger als das Niveau der vergangenen drei Jahre.
Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist um 0,8 Punkte auf 98,8 Punkte zurückgegangen. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2013. Seit drei Monaten wird zudem die Marke von 100 Punkten unterschritten, was tendenziell einen Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit signalisiert. »Mittlerweile hinterlässt die Konjunkturflaute ihre Spuren«, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«. Im milden Frühling sei die Arbeitslosigkeit noch durch günstige Wettereffekte entlastet worden. Ein weiterer Abbau sei nun aber auf eine wirtschaftliche Erholung angewiesen.
Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Mai um 0,4 Punkte gesunken. Seit dem Höchststand aus dem März 2018 hat sie fast zwei Punkte verloren. Allerdings liegt der aktuelle Wert von 106,1 Punkten noch deutlich im positiven Bereich. »Der Beschäftigungsaufschwung ist robust, aber es wird nicht mehr ein Rekordplus das nächste jagen«, so Weber.
Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).