BA-X (Juni 2019): Kräftenachfrage bleibt gegenüber Vormonat unverändert
BA-Stellenindex für Deutschland im Juni 2019
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, lag im Juni wie bereits im Vormonat bei 248 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Minus (6 Punkte). Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern bewegt sich damit auf hohem Niveau, wird aber schwächer.
Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Eintrübung stellt sich die Entwicklung in den Branchen uneinheitlich dar. In den konjunkturunabhängigen Bereichen, wie dem Gesundheits- und Sozialwesen, der Öffentlichen Verwaltung sowie im Bereich Erziehung und Unterricht, steigt die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern. Aber auch aus dem Bereich der Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und aus der Baubranche gibt es derzeit mehr Stellenmeldungen als im Vorjahr. In den konjunkturabhängigen Branchen, wie dem Verarbeitenden Gewerbe sowie der Verkehr-und Logistikbranche und dem Handel, sind die Stellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahr hingegen rückläufig. Auch die Zahl der Vakanzen, die von Zeitarbeitsunternehmen für verschiedene Tätigkeitsfelder gemeldet werden, geht zurück.
Insgesamt sind rund 14 Prozent des Stellenbestands dem Handels-und Logistiksektor zuzuordnen. Jeweils weitere neun Prozent der Vakanzen werden von Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Knapp acht Prozent stammen aus dem Bereich der Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und etwa sieben Prozent entfallen auf die Baubranche. Nach wie vor geht ein knappes Drittel der gemeldeten Stellen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.Diese Branchen spielen damit eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage.
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt.
Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.