BA-X (Juli 2019): Rückgang der Kräftenachfrage auf hohem Niveau
BA-Stellenindex für Deutschland im Juli 2019
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist im Juli gegenüber Juni um vier auf 243 Punkte zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Minus von 13 Punkten. Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern befindetsich damit auf hohem Niveau, wird aber merklich schwächer.
Vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Schwächephase stellt sich die Entwicklung in den Branchen uneinheitlich dar: In den Wirtschaftsbereichen, die stark von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängen, wie der Verkehr- und Logistikbranche, dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel oder der Zeitarbeitsbranche sind die Stellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. In den konjunkturunabhängigen Bereichen, wie der Öffentlichen Verwaltung, dem Bereich Erziehung und Unterricht sowie dem Gesundheits-und Sozialwesen steigt die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern weiterhin.
Insgesamt sind gut14 Prozent des Stellenbestands dem Handels- und Logistiksektor zuzuordnen. Jeweils weitere neun Prozent der Vakanzen werden von Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Knapp acht Prozent stammen aus dem Bereich der Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und etwa sieben Prozent entfallen auf die Baubranche. Ein knappes Drittel der gemeldeten Stellen geht nach wie vor auf Zeitarbeitsunternehmen zurück. Diese Branchen spielen damit eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage..
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt.
Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.