Das frühere Arbeitsleben beeinflusst die fernere Lebenserwartung

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Soziale Unterschiede beim Sterberisiko 

Seit langem steigt in Deutschland die Lebenserwartung: Die Hälfte der 1960 Geborenen wird, sofern sie die 65 überschritten hat, voraussichtlich 86 Jahre (Männer) bzw. 90 Jahre (Frauen) alt werden. Die Generation zuvor lebte noch fünf Jahre kürzer. Wie die Lebenserwartung ab 65 Jahren mit dem Arbeitsleben und mit sozialen Unterschieden zusammenhängt, untersucht das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg Essen (UDE) in einer aktuellen Studie.

Wie Prof. Dr. Martin Brussig und Susanne Eva Schulz aufzeigen, haben Frauen mit 65 Jahren eine höhere fernere Lebenserwartung als gleichaltrige Männer, Personen, die ihre Gesundheit schlecht einschätzen oder eine Behinderung haben, weisen ein höheres Mortalitätsrisiko auf. Auch Einkommensposition und Bildungsniveau hängen in der Tendenz mit der ferneren Lebenserwartung zusammen.

Die Studie zeigt, dass die Belastungen während des Arbeitslebens und Anzahl der Berufsjahre langfristig die Lebenserwartung beeinflussen können. Offenbar sind Personen mit höherer Bildung oft in höheren Einkommenspositionen anzutreffen und haben vermutlich auch verträglichere Arbeitsbedingungen.

Wer dagegen sehr hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt war, stirbt früher. Die Arbeitsbelastung beeinflusst also nicht nur das unmittelbare Wohlbefinden, sondern scheint sich auch über die Erwerbsphase hinaus auszuwirken. »Damit bleiben die Reduzierung von Arbeitsbelastungen und die Förderung von menschengerechter Arbeit ein vordringliches Ziel«, folgert das IAQ-Team.

Bibliographie
Brussig, Martin / Susanne Eva Schulz: Soziale Unterschiede im Mortalitätsrisiko: Das frühere Arbeitsleben beeinflusst die fernere Lebenserwartung. Internet-Dokument. Duisburg: Inst. Arbeit und Qualifikation.

 

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