BA-X (Januar 2020): Rückläufige Entwicklung setzt sich zum Jahresbeginn nicht fort
BA-Stellenindex für Deutschland im Januar 2020
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist von Dezember 2019 auf Januar 2020 um einen Punkt auf 118 Punkte leicht gestiegen. Damit hat sich der Rückgang des Index, der seit einem Jahr zu beobachten war, in diesem Monat nicht fortgesetzt. Mit einem Minus von 15 Punkten wird der Vorjahreswert zwar nach wie vor deutlich unterschritten, der Kräftebedarf befindet sich aber weiterhin auf hohem Niveau.
Hintergrund des insgesamt rückläufigen Trends ist die schwächere wirtschaftliche Entwicklung, die mit einem nachlassenden Arbeitskräftebedarf der Unternehmen einhergeht. Besonders ist dies zu bemerken bei konjunkturnahen Branchen, wie Verkehr und Logistik, dem Verarbeitenden Gewerbe oder der Zeitarbeit. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat bei den Betrieben dieser Wirtschaftsbereiche teilweise deutlich nachgelassen. Im Gegensatz dazu liegt bei Unternehmen aus eher konjunkturunabhängigen Branchen, wie dem Gesundheits- und Sozialwesen oder dem Bildungswesen, die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin leicht über dem Vorjahr.
Insgesamt sind knapp 15 Prozent des Stellenbestands dem Handels- und Logistiksektor zuzuordnen. Weitere 11 bzw. 9 Prozent der Vakanzen werden von Unternehmen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Verarbeitenden Gewerbe gemeldet. 8 Prozent stammen aus dem Bereich der Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und nahezu 7 Prozent entfallen auf die Baubranche. 28 Prozent der gemeldeten Stellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Mit dem Berichtsmonat Januar 2020 wird eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert. Durch die Revision ergibt sich auf Bundesebene eine Niveauverschiebung des BA-X um durchschnittlich rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X bleibt erhalten.
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt.
Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.