BA-X (Februar 2020): Arbeitskräftenachfrage aktuell weiter rückläufig
BA-Stellenindex für Deutschland im Februar 2020
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist von Januar auf Februar 2020 um zwei Punkte auf 116 Punkte gesunken. Damit setzt der Index den – im letzten Monat unterbrochenen – Rückgang des letzten Jahres fort. Der Kräftebedarf bleibt im langjährigen Vergleich hoch, mit einem Minus von 17 Punkten wird der Vorjahreswert aber nach wie vor deutlich unterschritten.
Hintergrund des rückläufigen Trends ist die schwächere wirtschaftliche Entwicklung, die mit einem nachlassenden Arbeitskräftebedarf der Unternehmen einhergeht. Besonders ist dies zu bemerken bei konjunkturnahen Branchen, wie Verkehr und Logistik, der Zeitarbeit oder dem Verarbeitenden Gewerbe. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat bei den Betrieben dieser Wirtschaftsbereiche teilweise deutlich nachgelassen. Im Gegensatz dazu liegt bei Unternehmen aus eher konjunkturunabhängigen Branchen, wie dem Gesundheits- und Sozialwesen, die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin leicht über dem Vorjahr.
Insgesamt sind gut 14 Prozent des Stellenbestands dem Handels- und Logistiksektor zuzuordnen. Weitere 11 bzw. 9 Prozent der Vakanzen werden von Unternehmen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Verarbeitenden Gewerbe gemeldet. 8 Prozent stammen aus dem Bereich der Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und nahezu 7 Prozent entfallen auf die Baubranche. 28 Prozent der gemeldeten Stellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Mit dem Berichtsmonat Januar 2020 wird eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert. Durch die Revision ergibt sich auf Bundesebene eine Niveauverschiebung des BA-X um durchschnittlich rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X bleibt erhalten.
Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt.
Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.