Familien- und Berufsphasen wechseln sich häufiger ab als früher
Die Einführung des Elterngelds im Jahr 2007 hat bewirkt, dass Frauen zwischen den Geburten häufiger in ihren Beruf zurückkehren als vorher
Dies geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor, in der die Familien- und Erwerbszeiten von Müttern in Westdeutschland untersucht wurden. Vor der geltenden Regelung beendeten vier von fünf Frauen mit der Geburt des ersten Kindes ihren Job und nahmen erst wieder nach Abschluss der Familienphase eine Arbeit auf – dazwischen lag oftmals die Geburt mehrerer Kinder.
Seit der Reform kommen 41 Prozent der Frauen früher nach jedem Kind und damit auch zwischen den Geburten in den Job zurück. Dies hat zur Folge, dass sich in ihren Lebensläufen kürzere Betreuungs- und Berufsphasen miteinander abwechseln. Damit hat sich das Verhalten westdeutscher Frauen dem von ostdeutschen Müttern angenähert.
Insgesamt gesehen wird ein starker Bildungszusammenhang deutlich: Bei jeder zweiten Frauen mit Hochschulabschluss greifen mehrere Phasen für Betreuung und Beruf ineinander (54 Prozent), bei Müttern mit anderen Bildungsabschlüssen zeigt sich das bei jeder Dritten (33 Prozent). Bis 2007 war eine Erwerbstätigkeit zwischen den Geburten bei Müttern ohne Hochschulabschluss eher die Ausnahme: »Etwa die Hälfte dieser Frauen bekam damals ihr zweites Kind, während sie noch mit dem ersten in Erziehungsurlaub oder Elternzeit war. Damit knüpften ihre jeweils dreijährigen gesetzlichen Arbeitsplatzgarantien nahtlos aneinander an. So entstanden bei mehrfachen Müttern oft Familienphasen von sechs oder neun Jahren«, erklärt die Soziologin Dr. Uta Brehm vom BiB.
Der frühere Wiedereinstieg in den Beruf verbessert die Chance der Frauen, auf ihre alte Stelle zurückzukehren. Außerdem erhöht das eigenständige Einkommen und damit erworbene Rentenansprüche die finanzielle Unabhängigkeit vom Partner. Auch Arbeitgeber profitieren hinsichtlich besserer langfristiger Planbarkeit.
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