Zielgruppe für europäische Jugendgarantie wird ausgeweitet
Die EU begegnet der steigenden Jugendarbeitslosigkeit mit dem Ausbau der europäischen Jugendgarantie. Das Alter der Zielgruppe von arbeitslosen oder nicht erwerbstätigen jungen Menschen wird von unter 25 auf unter 30 Jahre angehoben. Der Rat hat den entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission angenommen und damit die bereits bestehende Jugendgarantie gestärkt.
Nicolas Schmit, Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, sagte: »Da die beispiellose Pandemie-Krise weiterhin junge Menschen unverhältnismäßig stark betrifft, müssen wir schnell handeln. Die neu verabschiedete Empfehlung zielt darauf ab, jungen Menschen alle möglichen Chancen zu geben, ihr volles Potenzial zu entfalten und in der Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Unterstützt wird sie durch umfangreiche EU-Finanzierungen im Rahmen des Aufbaufonds NextGenerationEU und des künftigen mehrjährigen Finanzrahmens, die jungen Europäern helfen werden, ihren Weg in einen sich schnell verändernden Arbeitsmarkt zu finden. Ich ermutige die Mitgliedstaaten, das Geld zum Wohle der nächsten Generation bestmöglich zu nutzen.«
Die europäische Jugendgarantie verspricht jedem Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren, der einen Arbeits- oder einen Ausbildungsplatz sucht, ein Angebot innerhalb von vier Monaten. Das muss nicht immer ein Job oder eine Ausbildung sein, es kann auch ein Praktikum oder eine Weiterbildungsmaßnahme sein. Unterstützt werden auch verschiedene Hilfeangebote für den Eintritt in den Arbeitsmarkt wie Beratung und Berufsorientierung.
Um die Jugendbeschäftigung in Europa zu stärken, haben die Mitgliedstaaten die Jugendgarantie 2013 verabschiedet. Seit 2014 haben jedes Jahr mehr als 3,5 Millionen in der Jugendgarantie registrierte junge Menschen ein Angebot für eine Ausbildung, Arbeitsstelle, Weiterbildung oder Praktikum angenommen.
Die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist nicht einheitlich. Im Schnitt hatten Ende Juli 17 Prozent der erwerbsfähigen jungen Leute in der EU keinen Job. In Spanien etwa stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Sommer auf 42 Prozent. In Griechenland sind fast 38 Prozent der jungen Leute betroffen. Und auch in Finnland oder Frankreich hat jeder fünfte Jugendliche momentan keine Aussicht auf eine Beschäftigung. In andern Ländern, darunter Deutschland mit 5,7 Prozent, lag die Jugendarbeitslosigkeit weniger hoch.