Mitgliedschaften in Vereinen und Hilfe bei Alltagsproblemen können Jobchancen erhöhen

Können Familie, Freunde und Bekannte bei der Bewältigung von Alltagsproblemen wie Geldknappheit oder familiären Konflikten helfen, steigen die Beschäftigungschancen von Langzeitarbeitslosen.
Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Forscher untersuchen darin, welche sozialen Beziehungen bei der Arbeitsaufnahme von Langzeitarbeitslosen hilfreich sind.
Neben der Unterstützung bei Alltagsproblemen können auch aktive Mitgliedschaften in Vereinen wie Sportvereinen, Gewerkschaften oder Kirchen die Wahrscheinlichkeit einer Beschäftigungsaufnahme erhöhen. Laut der IAB-Studie steigt die Beschäftigungswahrscheinlichkeit der Langzeitarbeitslosen mit jeder aktiven Mitgliedschaft deutlich. Haben Langzeitarbeitslose einen Freundes- und Bekanntenkreis, der sie bei der Stellensuche unterstützen kann, verbessert das ihre Beschäftigungschancen nicht. Dies könnte daran liegen, dass es andere ausschlaggebendere Gründe für geringere Beschäftigungschancen Langzeitarbeitsloser gibt, erklären die Autoren.
Die Autoren empfehlen daher Maßnahmen, in denen sich die Teilnehmenden unter der Anleitung von entsprechend geschulten Sozialarbeitern wechselseitig motivieren und emotional unterstützen. Darüber hinaus könnte eine Möglichkeit sein, Mitgliedschaften in Vereinigungen, die der Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben dienen, finanziell zu fördern, so die Forscher.
Hintergund
Die Analysen basieren auf Daten des vom IAB durchgeführten Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS), in dem mehrere tausend Langzeitarbeitslose teils über mehr als ein Jahrzehnt zu ihren sozialen Kontakten und ihrem Arbeitsmarkterfolg befragt wurden. Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die seit mindestens zwölf Monaten durchgängig arbeitslos sind.
VERWEISE
- Zur Studie ...
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Persönliche Empfehlungen steigern die Bereitschaft der Betriebe, Langzeitarbeitslose einzustellen Persönliche Empfehlungen bauen betriebliche Vorbehalte gegenüber Langzeitarbeitslosen ab. In wirtschaftlichen Krisenzeiten profitieren …
Das Vertrauen, das Deutsche zu Menschen aus anderen Ländern haben, wirkt sich stark auf deren Chancen aus, eine Stelle zu finden. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt: Würde der …
Langzeitleistungsbezieher von Hartz IV mit mehreren Vermittlungshemmnissen: Informelle Wege können zum Job führen Kreative Formen von Initiativbewerbungen und die Nutzung von Netzwerken spielen häufig eine wichtige Rolle, wenn besonders …
Unterstützung beim Erstkontakt zum Arbeitgeber verbessert die Erfolgschancen von Geflüchteten auf dem deutschen Arbeitsmarkt erheblich. Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes des ifo Instituts, der Ludwig-Maximilians-Universität München ( …