Sozialstaat federt Einkommensverluste durch Corona ab

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Für das Jahr 2020 ist mit keinem Anstieg der Einkommensungleichheit in Deutschland zu rechnen 

Das deutsche Sozialsystem hat die von Corona ausgelösten Einkommensverluste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erheblich gedämpft. Zu diesem Schluss kommt eine gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) und des ifo Instituts. Sie schätzt, dass durch Corona das Bruttoeinkommen insgesamt um rund drei Prozent gesunken ist, bei den unteren 10 Prozent der Einkommen sogar um 4,3 Prozent.

»Aber die Kombination aus Kurzarbeitergeld sowie niedrigeren Steuern und Abgaben verringert den Rückgang im Durchschnitt auf 1,1 Prozent«, sagt Andreas Peichl, der beim ifo das Zentrum für Makroökonomik und Befragungen leitet. »Die Kurzarbeit funktioniert wie geplant, wie ein Stoßdämpfer am Auto«. »Ein großer Teil der krisenbedingten Einkommensverluste wird über die Arbeitslosenversicherung ausgeglichen«, sagt IAB-Forschungsgruppenleiterin Kerstin Bruckmeier weiter.

»Nimmt man den Kinderbonus hinzu, die Erhöhung des Einkommenssteuerfreibetrags für Alleinerziehende, den Notfall-Kindergeldzuschlag, einen erleichterten Zugang zu Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende und bezieht die Haushalte ohne Erwerbstätige ein, so schrumpft das verfügbare Einkommen über alle Einkommensklassen durchschnittlich sogar nur um 0,1 Prozent. Dabei wächst das Nettoeinkommen der unteren 20 Prozent sogar leicht. Negativ bleibt es in den oberen Einkommensklassen, so dass sich die Einkommensungleichheit nicht verschärft.«

Die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2020 beziehen die Entwicklungen bis September 2020 ein, also vor der starken Zunahme des Infektionsgeschehens seit Oktober 2020. Gleichwohl dürften sich die Verteilungsergebnisse, auch aufgrund der November- und Dezemberhilfen, nicht wesentlich ändern. »Wie sich die Krise in den kommenden Jahren auf die Einkommensverteilung auswirkt, hängt entscheidend davon ab, wie sich die krisenbedingten Beschäftigungsausfälle und die finanziellen Unterstützungsleistungen für die Bevölkerung weiterentwickeln«, schreiben die Forscherinnen und Forscher.

 

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